Ausbildung und Berufswahl Gastschüler absolvieren Praktikum bei der Dr. Reinhold Hagen Stiftung

HOLZLAR/OBERKASSEL · Eine Gruppe ausländischer Schüler des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums absolvierten ein Praktikum bei der Dr. Reinold Hagen Stiftung in Holzlar - mit spannenden Einblicken in die Arbeitspraxis der Kunststoffindustrie

 Gastschüler des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums bedanken sich bei Ausbilder Thomas Klein.

Gastschüler des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums bedanken sich bei Ausbilder Thomas Klein.

Foto: Barbara Frommann

„Die Arbeit in einem Industrie- oder Handwerksbetrieb ist ja auch für die meisten deutschen Gymnasiasten nicht ganz selbstverständlich“, sagt Markus Scheiermann. Der für die Jahrgangsstufe zehn des Internats des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums zuständige Pädagoge hat für elf internationale Gastschüler ein Praktikum bei der Dr. Reinold Hagen Stiftung organisiert.

Die Tätigkeit in der Lehrwerkstatt war für die jungen Leute eine ganz neue Erfahrung. Da die Gastschüler aus Mexiko, Südkorea, China oder dem Iran hierzulande noch über kein Netzwerk verfügten und sich daher bei der Suche nach einem Platz für das obligatorischen Praktikum schwertäten, setzt die Oberkasseler Schule auf eine ganz besondere Kooperation: Bereits im zweiten Jahr nutzte eine Schülergruppe nun die Gelegenheit, am Aus- und Weiterbildungszentrum in Holzlar verschiedene Berufe rund um das Thema Kunststoffe kennenzulernen.

„In einer Werkstatt mit Spezialwerkzeugen und Maschinen zu arbeiten, war sehr spannend und neu für mich“, erzählte Renata Johannsen Escobedo. So etwas habe sie nie zuvor gemacht, so die 15-Jährige aus Mexiko-Stadt, die mit ihrer Freundin Sofia Del Olmo Gutiérrez seit August in Oberkassel lernt. Am Donnerstagnachmittag waren die elf Schüler zusammen mit Markus Scheiermann und Lehrer Jochen Schulze-Diesel noch einmal in die überbetriebliche Ausbildungsstätte gekommen, um mit den Verantwortlichen Bilanz zu ziehen und Danke zu sagen.

Auch Jun Young Lee ist von dem Ausflug in die deutsche Industriewirklichkeit nachhaltig begeistert: „Es war unglaublich interessant, die Arbeitspraxis in einem deutschen Betrieb kennenzulernen“, so der 18-Jährige Schüler aus Seoul.

Dass das Interesse der Praktikanten derart stark geweckt wurde, geht wohl zu einem guten Teil auf das Konto von Ausbilder Thomas Klein: Bei ihm hatten die Schüler Gelegenheit ihre handwerklichen und technischen Fähigkeiten auszuprobieren, er nahm die jungen Leute aber auch zu Besuchen in diverse Unternehmen mit, bei denen sie tiefergehende Einblicke erhielten.

Im Zentrum des zweiwöchigen Praktikums stand der Ausbildungsberuf des Verfahrensmechanikers für Kunststoff- und Kautschuktechnik aber auch das Ingenieurstudium Maschinenbau in der Fachrichtung Kunststofftechnik. Die Dr. Reinold Hagen Stiftung betreibt seit ihrer Gründung im Jahr 1988 eine überbetriebliche Ausbildungswerkstatt für die gewerblich-technische Erstausbildung im Metall-, Elektro-, Kunststoff- und IT-Bereich. Für den Forschungs- und Lehrbetrieb unterhält die Einrichtung außerdem ein Technikum für die Kunststoffverarbeitung. Ein Labor für Werkstoffkunde, ein eigener Werkzeugbau und ein Bereich für Konstruktions- und Simulationsaufgaben runden das Leistungsspektrum ab.

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