Stau in Beuel Fußgängerampel soll weg

Beuel · Die Fahrzeit der Stadtbahn im Beueler Zentrum wurde weiter verkürzt. Autofahrer allerdings stehen dort in der Warteschlange. Peter Esch, Leiter des Tiefbauamtes, zufolge liegt das vor allem an der Fußgängerampel von der Von-Sandt-Straße (an der Sparkasse) zur Gottfried-Claren-Straße.

 Stauanfällig: Tiefbauamtsleiter Peter Esch plädiert dafür, die Fußgängerampel auf Höhe der Von-Sandt-Straße abzuschalten.

Stauanfällig: Tiefbauamtsleiter Peter Esch plädiert dafür, die Fußgängerampel auf Höhe der Von-Sandt-Straße abzuschalten.

Foto: Max Malsch

Man kann neue Verkehrssituationen am Computer simulieren. Aber Peter Esch ist eher einer von der praktischen Sorte, der Ampelschaltungen gerne im wirklichen Leben ausprobiert. In Beuel-Zentrum hat der Leiter des Tiefbauamtes mit dieser Methode inzwischen fast das Optimum ausgereizt. „Kleine Stellschrauben können wir noch drehen, mehr aber nicht.“

Da die Bahnen der Linie 66 ihre Vorrangschaltung früher oft nicht ausspielen konnten, weil sie in dem 250 Meter langen „Flaschenhals“ am Friedhof gemeinsam mit den Autos im Stau standen, wurde die Vorrang-/Ampelschaltung verändert.

Ein erster Test im Dezember bewährte sich nicht. Allerdings waren die Software-Ergebnisse gut genug, um es mit ihnen noch einmal auf andere Art zu probieren Das war im März. Diese Schaltung wurde beibehalten. Ein Beispiel: der Bahnverkehr stadtauswärts.

Rückstau durch Linksabbieger

Früher forderte die Bahn hinter der Haltestelle Konrad-Adenauer-Platz „Grün“ an, kam aber gar nicht bis zur Ampel an der Niederkasseler Straße, weil die Linksabbieger in Richtung Mondorf sich auf der Spur zurückstauten. „Das Problem haben wir durch Induktionsschleifen gelöst, die feststellen, wie weit sich die Linksabbieger zurückstauen“, so Esch. „Wenn sie dort stehen, bekommen die Linksabbieger für kurze Zeit Grün, damit die Bahn vorfahren kann und die Vorrangschaltung tatsächlich zum Tragen kommt.“

Problematischer war es in Gegenrichtung: Esch setzte auf eine voll verkehrsabhängige Ampelschaltung ohne starre Umlaufzeiten. Fazit: „Ich bemerke eine Verbesserung, wenn ich da in der 66 unterwegs bin. Die Bahn steht in Richtung Bonn seltener an dieser Stelle.“

Deshalb soll die Schaltung nicht mehr geändert werden. Problematisch wird es immer dann, wenn sich zwei Bahnen entgegenkommen und jede für sich einen Vorrang anfordert. Dann kommt nur eine mit „grüner Welle“ durch. Die Autofahrer müssen sich sowieso gedulden. „Das ärgert viele“, weiß Esch.

Vollbesetzte Bahn vor Individualverkehr

Aber das Credo ist, lieber eine voll besetzte Bahn mit mehr als 300 Fahrgästen schneller abzufertigen als die Autofahrer, die meist alleine in ihrem Wagen sitzen. Das merken vor allem Fahrzeugführer, die aus den Nebenstraßen auf die Sankt Augustiner Straße wollen und erst mal warten. Aber das sei nicht so schlimm und zudem verantwortbar.

Dass es für Autofahrer manchmal gar nicht vorangeht – jedenfalls gefühlt – liegt an einem anderen „Flaschenhals“, der damit nichts zu tun hat. Die Fußgängerampel von der Von-Sandt-Straße (an der Sparkasse) zur Gottfried-Claren-Straße, stört den Fluss. „Sie funkt allen dazwischen, den Autos genau wie der Bahn“, sagt Esch. Sie sei damals gegen den Rat der Verwaltung auf politischen Wunsch errichtet worden.

Der Amtsleiter plädiert dafür, dass diese Ampel wieder abgebaut wird, zumal es sowohl am Konrad-Adenauer-Platz als auch an der Kennedybrücke Überwege in zumutbarer Entfernung gebe. Die Frage werde nur sein, ob sich später auch die Politiker in der Bezirksvertretung darauf einigen können, sie zu entfernen. Esch kann jedenfalls nur für sich sprechen: „Ich wäre dankbar, wenn diese Ampel weg käme. Das wäre sehr wirksam für den Verkehr.“

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