Kommentar Externer Rat ist notwendig

Unbelastetes Trinkwasser verwenden zu können, ist für Menschen ein wichtiges Gut und nahezu zur Selbstverständlichkeit geworden - zumindest gilt das für weite Teile auf diesem Kontinent. Und damit lässt sich auch die Sensibilität erklären, die derzeit in Beuel festzustellen ist.

Das Thema Wasserqualität hat gerade im rechtsrheinischen Stadtbezirk eine lange Vorgeschichte. Seitdem die Beueler in den 80er Jahren mit dem Cadmium-Skandal der Chemiefabrik Marquart konfrontiert worden sind, liegen die Nerven beim Thema Wasser- und Lebensmittelqualität bei dem ein oder anderen damals Betroffenen blank.

Damals wurde für die Anlieger im Umkreis von mehreren hundert Metern rund um das Werk ein Verzehrverbot von Gemüsen, Salaten und Obst aus dem eigenen Garten verhängt. Das wirkt bis zum heutigen Tage nach - erst recht dann, wenn wie jetzt der Cadmiumwert des Grundwassers in diesem Teil von Beuel wieder ansteigt.

Da nützen anscheinend auch die Beschwichtigungsversuche der Stadt und vom örtlichen Trinkwasserlieferanten nichts. Gesetzlich festgelegte Richtwerte sind das Eine, erhöhte Messwerte das Andere. Die menschliche Psyche reagiert auf das geringste Missverhältnis empfindlich.

Damit der Streit um die Wasserqualität beendet und die Sorgen der Beueler ausgeräumt werden, muss eine dritte, unabhängige Instanz eingeschaltet werden. Ein auswärtiger Chemiker und Trinkwasserexperte muss um eine Bewertung der Messergebnisse und um Ratschläge für ein weiteres Vorgehen gebeten werden.

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