Junggesellenverein in Beuel Eintracht Om Berg als Männerreih neugegründet

Beuel · Die Männer aus Roleber, Gielgen und Hoholz haben haben nur zwei Jahre nach der Auflösung des Junggesellenvereins einen Neuen gegründet. Allerdings als Männerreih, denn da dürfen auch verheiratete Männer Mitglied sein.

Die Männer vom „Berg“ (Roleber, Gielgen, Hoholz) haben, so scheint's, die Feste der Junggesellen und das gepflegte Brauchtum derart vermisst, dass nur zwei Jahre nach der Vereinsauflösung mit vereinten Kräften eine Neugründung folgt. Aus Erfahrung klug geworden, formieren sie sich nicht als Junggesellenverein, sondern als Männerreih. Denn da dürfen auch verheiratete Männer Mitglied sein.

Von Frauen ist keine Rede, was wiederum zur Folge hat, dass der Verein nicht gemeinnützig sein kann. Denn Voraussetzung dafür wäre, kein Geschlecht auszuschließen. Freilich will der neue Verein keinesfalls nahtlos an den Vorgänger anschließen. „Wir wollen Dinge auch anders und besser machen als früher“, betont Marc Härthe, einer der Neugründer. Insofern „ist des denkbar, dass der Verein sich entschließt, sich auch für Frauen zu öffnen.“

29 Männer bei Gründungsversammlung

Härthe erinnert sich, „unsere Maifeste an Pfingsten waren über Jahrzehnte legendär.“ Ins große Zelt kamen 5000 Gäste zu den Bläck Fööss, zu Cindy & Bert, zu Tom Astor. Auf dem Platz davor waren Fahrgeschäfte aufgebaut. „So etwas gab es sonst nirgendwo in Bonn.“ Doch vor zwei Jahren hat sich der Junggesellenverein „Eintracht Gielgen, Roleber, Hoholz von 1776“ aufgelöst. „Zuletzt hatte er nur noch sechs Mitglieder“, sagt Härthe, „und wenn die sich nicht einig sind, ist es halt irgendwann vorbei.“

Junggesellenverein Om Berg
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Zur Gründungsversammlung erscheinen 29 Männer zwischen 16 und 80 Jahren. Die Mehrzahl war bereits Mitglied in der Eintracht. Die Tagesordnung hat drei Punkte: Satzung beschließen, Vorstand wählen und gemütlicher Teil. „Ich kann Euch sagen, was wir heute Abend erledigen müssen, ist nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig“, kündigt Härthe an. Die mehrseitige Satzung hat ein Viererteam mithilfe von Infos aus dem Internet vorbereitet. Zielführend – auch mit Blick auf Tagesordnungspunkt drei – arbeitet sich die Versammlung durch die trockene Materie.

Vorstand aus fünf Mitgliedern

Der Gründungszweck ist unstrittig: Förderung des Maibrauchtums, Aufbau eines Junggesellenvereins und Unterstützung der Aktivitäten vor Ort. Der Vorstand soll aus fünf Mitgliedern bestehen. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit werden einige Punkte unmissverständlich in die Satzung geschrieben: Neuzugänge müssen eine Probezeit absolvieren, „um ihre Verbundenheit mit dem Verein zu beweisen“. Um zu verhindern, dass eine kleine Gruppe im Verein die Macht an sich reißt, müssen mindestens zwei Drittel der Mitglieder über eine Änderung der Vereinssatzung und auch seine Auflösung abstimmen. Die Satzung wird nach einer Stunde und 20 Minuten beschlossen. „Männer, ihr seid richtig gut“, lobt Härthe. Auch da stimmen alle zu.

Die Vorstandswahl ist rasch abgehakt: Härthe wird Vorsitzender, Vize ist Sascha Kulasik, Kassierer Maximilian Horn, Schriftführer Matthias Kulasik und Beisitzer Guido Kirschbaum. Die Männerreih der Eintracht Om Berg ist aus der Taufe gehoben. Die nächste Mitgliederversammlung soll am 17. November sein. Dann geht es endlich wieder um das Wesentliche, die Vorbereitung des Maifestes. Der Abend klingt mit Tagesordnungspunkt drei aus. Traditionell macht ein Bierstiefel die Runde, begleitet von einem einstimmigen Prosit auf den „Berg“.

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