Gemeinde Christ-König Eintopf mit viel Bohnen und Reis

HOLZLAR · Zum traditionellen Feijoada-Essen für eine Partnerschule in Brasilien trafen sich am Sonntag die Mitglieder der katholischen Gemeinde Christ-König. Das Essen war kostenlos, jeder durfte jedoch spenden, was ihm das Essen und die Unterstützung für die Partnerschule wert war.

 Rechts Ehepaar Erhard und Pia-Isabel Spath bei der Ausgabe

Rechts Ehepaar Erhard und Pia-Isabel Spath bei der Ausgabe

Foto: Max Malsch

. Das Rezept für Feijoada ist unkompliziert – allerdings wird es zur Herausforderung, wenn man es für 180 Personen kocht: Man nehme jeweils 15 Pfund schwarze Bohnen, 12 Pfund Reis, 7 Pfund Zwiebeln und viel geräucherten Speck, dazu Mettenden, zwölf Flaschen Rotwein und diverse Gewürze. „Ich habe am Samstag 15 Knollen Knoblauch geschält“, sagte Monika Ludwig. Für den guten Zweck machen sie und die anderen Mitglieder des Sachausschusses „Frieden – Entwicklung – Mission“, kurz FEM, an der katholischen Christ-König-Gemeinde gerne.

Am Sonntag wurde der leckere Eintopf nach dem 11-Uhr-Gottesdienst im Gemeindesaal ausgegeben, alternativ gab es Milchreis. Nach einem Eröffnungsgebet isst man gemeinschaftlich. Das machen die Holzlarer Katholiken schon seit vielen Jahren am ersten Fastensonntag. Das Essen ist kostenlos, aber die Besucher geben gerne nachher eine Spende, denn der Erlös geht an die Partnereinrichtung der Holzlarer Gemeinde in Brasilien: Im „Apoio Fraternal São José do Iguá“, Brüderliche Hilfe zum Heiligen Josef, nicht weit von Rio de Janeiro, werden etwa 50 Leprakranke und ihre Familien betreut. Insgesamt leben dort rund 6000 Menschen, darunter viele Kinder. Ihnen ermöglicht Christ König einen normalen Schulbesuch durch jährliche Spenden von rund 18450 Euro pro Jahr, von denen die Lehrer bezahlt werden.

Im Gottesdienst vor dem gemeinsamen Essen stellten Kinder aus der Gemeinde Fragen an die Vertreter des FEM-Ausschusses, zum Beispiel die nach der Entstehung dieser Partnerschaft. Den Kontakt stellte 1982 der damals noch junge Pfarrer Kurt Padberg her. „Er wollte, dass die Gemeinde lernt, über den Tellerrand hinauszublicken und zu sehen, wie es in anderen Ländern ist“, sagte Monika Ludwig. Die Gemeinde stimmte zu, und gemeinsam fand man die Arbeit des Franziskanerpaters Frei Daniel Kromer. Er hatte 1978 die Grundschule Ecuandário São José gegründet, auf der die meist gesunden Kinder der Leprakranken unterrichtet werden, da sie nicht an staatlichen Schulen akzeptiert werden.

Das Geld wird durch Aktionen wie das Fastenessen, durch Kollekten, Pfarrfest, Weihnachtsbasar und dergleichen erwirtschaftet. Auch die Jugend mischt ordentlich mit: Die Hälfte des Erlöses aus ihrem Weihnachtsbaumverkauf geht nach Brasilien. „Zuletzt kamen dabei 1000 Euro zusammen“, lobte Brigitte Linden.

Die Motivation für den FEM sei, „den Glauben in die Praxis umzusetzen“, sagte sie. Man bekomme auch viel zurück: Oft erreichten Briefe von den Kindern aus der Leprakolonie die Gemeinde, und die Leiterin Schwester Jaqueline Dal'Pont habe auch schon mehrmals Holzlar besucht. Auch die Nachricht, dass ehemalige Schüler der dortigen Grundschule später als Lehrerinnen wiederkamen, ist ein sehr positives Zeichen.

„Die Menschen dort haben einen sehr lebendigen Glauben“, sagte Linden. Das hatte auch Ludwig erlebt, als sie ein Jahr lang in Brasilien gelebt hatte. „Ich bin sehr oft dagewesen“, sagte sie. „Ich war beeindruckt von der Fröhlichkeit der Leute, obwohl sie arm, arbeitslos und manche krank sind.“

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