Martinszug und Seniorentag Geislarer Ortsvereine sammeln Spenden im Köttzug

GEISLAR · Die Vertreter der Geislarer Ortsvereine haben sich für den sogenannten „Köttzug“ zusammengeschlossen. Sie sammeln Spenden für traditionsreiche Veranstaltungen.

 Aus dem Ort für den Ort: Vertreter aller Geislarer Ortsvereine ziehen mit Akkordeonspieler Jörg Manhold und den beiden Fähnrichen Paul Blöse und Simon Schallenberg durch Geislar und sammeln Geld für den guten Zweck.

Aus dem Ort für den Ort: Vertreter aller Geislarer Ortsvereine ziehen mit Akkordeonspieler Jörg Manhold und den beiden Fähnrichen Paul Blöse und Simon Schallenberg durch Geislar und sammeln Geld für den guten Zweck.

Foto: Flick

Die Musik ist schon von Weitem zu hören und die Fahnenschwenker sind unübersehbar: Es ist ein sonniger Morgen und Vertreter aller Geislarer Ortsvereine ziehen musizierend und singend durch die Straßen. Sie haben sich für den sogenannten „Köttzug“ zusammengeschlossen, um Spenden für gleich zwei traditionsreiche Veranstaltungen zu sammeln: den Geislarer Martinszug und den alljährlichen Seniorentag, der im kommenden Jahr im März wieder in der Hubertusklause stattfinden wird.

Beim Köttzug – der Name kommt vom rheinischen Wort „kötten“ (sammeln) – sind Vertreter aller ortsansässiger Vereine dabei – vom MGV Geislar und dem Damenkomitee über den TV Geislar, den Junggesellenverein und den Bürgerverein bis hin zur Männerreih und dem FC Eintracht Geislar. Sie alle bilden eine Ortsgemeinschaft, die den Geislarer Seniorentag und den Geislarer Martinszug organisiert. Da beim Köttzug einige sangeskräftige Damen und Herren dabei sind, werden natürlich viele Lieder angestimmt: Begleitet von Jörg Manhold am Akkordeon stimmt die Truppe zunächst „Mer schenke der Ahl e paar Blömcher“ und „He deit et wih und do deiht et wih“ von den Bläck Fööss an, bevor sie sich im nächsten Lied die Frage „Was wollen wir trinken?“ stellt, während die beiden Fähnriche Paul Blöse, ehemaliger Bundesmeister im Fahnenschwenken, und Simon Schallenberg ihre Künste unter Beweis stellen.

Während die einen singen, ziehen die anderen in kleinen Gruppen von Haus zu Haus, sammeln Spenden und geben auch schon die Märkchen für die beim Martinszug verteilten Stuten aus. Als Peter Langen den Köttzug aus der Ferne kommen hört, öffnet er direkt seine Tür und heißt die Truppe willkommen: „Einen Köttgang hatte es früher schon in Geislar gegeben. In den 1970er-Jahren bin ich selbst mitgelaufen und habe für die Dorfkirmes gesammelt“, berichtet Langen und stellt fest: „Damals war nur der Junggesellenverein unterwegs, jetzt ziehen alle Vereine gemeinsam los.“ Dass es den Köttzug heute wieder gibt, findet er gut: „Das kommt dem Dorf zugute und im Dorf hält man zusammen!“, sagt Langen.

Die Truppe zieht derweil weiter: „Wir wollen noch durch das ganze Dorf, deshalb sind wir heute schon früh gestartet“, sagt Thorsten Henseler. Etwa alle 100 bis 200 Meter bleibt die Gruppe stehen, singt rheinische Lieder, lässt die Anwohner hochleben und klingelt an jeder Haustür, so auch bei Theo Fuhrmann: „Wir haben die Musik und den Gesang heute Morgen schon gehört“, berichtet dieser, als er die Tür öffnet und eine Spende bereithält: „Die Tradition des Martinszuges unterstützen wir gerne. Wir möchten helfen, sie aufrechtzuerhalten“, sagt Fuhrmann.

Da die Sammler den ganzen Tag unterwegs sind, müssen zwischendurch auch mal einige Pausen eingelegt werden: „Wir freuen uns, wenn wir irgendwo auch mal ein kühles Bier bekommen“, lacht Henseler. Der Köttzug ist dieses Jahr so groß wie noch nie, da zum ersten Mal alle Vereine gemeinsam durch die Straßen ziehen und zum ersten Mal mit ein und demselben Köttzug für den Martinszug und den Seniorentag gesammelt wird. „Es wird immer schwieriger, zweimal im Jahr Helfer zu finden, die sammeln gehen!“, erklärt Henseler den Zusammenschluss.

Nachdem die Geislarer Ortsgemeinschaft am Abend die Spenden gezählt hatte, zeigte sie sich mit dem Ergebnis des Köttzugs sehr zufrieden, sodass sowohl einem Martinszug im November als auch einem Seniorentag im kommenden Jahr nichts mehr im Wege stehen dürfte.

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