Eierkronenfest der Junggesellen Eierkuchen als Dank an alle Dorfbewohner in Ramersdorf

Ramersdorf · Beim Eierkronenfest der Ramersdorfer Junggesellen gab es Eierkuchen gratis - als Dank an die Dorfbewohner, dass sie jedes Jahr das Maifest mit viel Geduld und Anerkennung bedenken.

Seit 1998 laden die Junggesellen aus Ramersdorf alle Dorfbewohner zum Eierkronenfest ein. Die Junggesellen möchten sich damit für die Akzeptanz, Geduld und Anerkennung der Ramersdorfer bedanken, die diese Jahr für Jahr beim Maifest zeigen. „Bei den Maifeierlichkeiten verlangen wir dem Dorf einiges an Toleranz ab. Mit dem Eierkronenfest wollen wir uns dafür bei den Bewohnern bedanken und etwas Gutes für alle tun“, sagt Christoph Pannes, der erste Vorsitzende des Junggesellenvereins Ramersdorf.

Auf dem Festplatz „An de Löng“, Lindenstraße, Ecke Rastenstraße, am Kapellchen, wird die Eierkrone traditionell am Pfingstsamstag aufgehängt. Dort hat sie neben dem Maibaum ihren festen Platz. Erst nach der letzten Ernte, wenn der letzte Erntewagen drunter hergefahren ist, sollte sie abgehangen werden. Um genau zu sein: Sie wird immer am Wochenende von Pützchens Markt, dem zweiten Wochenende im September, abgenommen. Schon einige Eierkronen sind danach im Freilichtmuseum in Kommern gelandet.

Im Heimatmuseum in Beuel hängt ein besonders schönes Exemplar. „In der Woche vor Pfingsten“, berichtet Pannes, gehen wir durchs Dorf und sammeln die ausgeblasenen Eier ein.“ Eierdöpp werden die leeren Eierschalen genannt, die zum Bau der Eierkrone benötigt werden. Die Ramersdorfer wissen genau, dass in dieser Woche nur ausgeblasene Eier von den Junggesellen erwünscht sind. „Wochen, teilweise Monate vorher werden die Eier ausgeblasen“, weiß Pannes zu erzählen. Daher haben die Eierdöpp auch keinen unangenehmen Geruch mehr, denn sie sind ausgetrocknet. Rund 4000 leere Eierschalen werden benötigt, um eine Eierkrone mit etwa 3000 Eierdöpp zu bauen.

Seit gut zehn Jahren werden bei diesem Fest von Robert Vallone Eierkuchen gebacken. Dabei verarbeitet er etwa 700 frische Eier. Er wird deshalb auch der ‚oberste Eierkuchenbäcker‘ genannt, und er wurde zum Ehrenmitglied des Junggesellenvereins ernannt. Seine Eierkuchen, mal mit, mal ohne Speck, werden kostenlos an die Besucher verteilt. Gut, eine Spende ist immer willkommen. „Der Gewinn, der beim Eierkronenfest durch Getränkeverkauf erwirtschaftet wird“, so Pannes, „kommt den Maifeierlichkeiten im nächsten Jahr zugute.“

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