Kreuzung statt Kreisel Drei Varianten für den Ausbau der B 56

Beuel · Verkehrsplaner stellen ihre Ideen für den vierspurigen Ausbau des zweiten Abschnitts vor. Drei Varianten kommen infrage: Kreisel mit 90 Metern Durchmesser, Turbokreisel mit zwei Streifen und vierstreifige Kreuzung.

Wie lange sich Autofahrer noch im Stau auf der B 56 zwischen Beuel und Stadtgrenze quälen müssen, ist nicht gewiss. Aber es gibt gute Nachrichten. Die Pläne für den vierspurigen Ausbau des zweiten Abschnitts zwischen Herrengarten und Kautexstraße liegen jetzt vor. Die aktuelle Situation dort bewerten die Verkehrsplaner mit der Note mangelhaft bis ungenügend. Wenn durch einen Umbau die Note ausreichend erzielt wird, ist der Bund als Hauptfinanzier zufrieden. Die Mitglieder der Bezirksvertretung erlebten jetzt eine Premiere. Sie bekamen eine visualisierte Untersuchung des beauftragten Bochumer Ingenieurbüros zu sehen. Im Fokus steht der Umbau der Kreuzung B 56 mit den fünf Einmündungen Bundesgrenzschutzstraße, Reinold-Hagen-Straße, Siegburger Straße, Kölnstraße und Kautexstraße.

Verkehrsaufkommen wird steigen

Die Prognose des Verkehrsaufkommens wurde bis 2025 simuliert. "Durch den Wegfall der Anschlussstelle Pützchen und den Bau der Anschlussstelle Maarstraße wird sich das Verkehrsaufkommen in diesem Bereich erhöhen und verlagern", erläutert Richard Baumert vom Ingenieurbüro Brilon Bondzio Weiser. Zudem werden mit den Neubürgern im Wohnpark II mit rund 350 Wohneinheiten weitere Autos hinzukommen, die von der Bundesgrenzschutzstraße auf die B 56 einbiegen.

3500 Fahrzeuge werden zukünftig den Knotenpunkt passieren, davon sind 1600 Durchgangsverkehr auf der B 56. Baumert hat zunächst die Kapazitäten eines Kreisverkehrs untersucht. Eine konventionelle Variante könnte das Verkehrsaufkommen nicht bewältigen. "Es sein denn, der Durchgangsverkehr auf der Bundesstraße würde durch eine Unter-/Überführung gelenkt", so Baumert. Der Kreisel müsste einen Durchmesser von 90 Metern haben. Radfahrer würden außen herumgeführt; für sie ein lästiger Umweg. Geschätzter Kostenpunkt für den Kreisel: acht Millionen Euro.

Variante 2 ein Turbokreisverkehr

Ein Turbokreisverkehr würde den Durchgangsverkehr auf der B 56 zweistreifig führen. "Er kann aber nur mit vier Einmündungen angelegt werden", erläutert Baumert. Die Knotenpunkte Bundesgrenzschutz-/Kölnstraße sowie Reinold-Hagen-/Siegburgerstraße und B 56/ Kautexstraße würden bleiben wie sie sind. Für Radler und Fugänger müsste eine Unterführung gebaut werden. Geschätzte Kosten für den Turbokreisel: 4,1 Millionen Euro.

Variante 3 ist eine Kreuzung ohne Kreisel

Der dritte Vorschlag ist der vierstreifige Ausbau der bestehenden Kreuzung vor mit verkehrsabhängig geschalteten Ampelanlagen. Fußgänger und Radfahrer bekommen Furten mit eigener Ampelschaltung. "Das Sicherheitsniveau wird im Vergleich zu heute deutlich erhöht", betont Baumert. Kostenpunkt: 2,9 Millionen Euro.

Für den Auftraggeber, Straßen NRW, machte Projektleiter Frank Laufenberg deutlich, dass nur die Variante 3 in Frage kommt. "Mehr Geld gibt der Bund nicht aus." In dem Fall müsste Bonn anteilige Kosten von rund 564 000 Euro übernehmen. Die Beueler Politiker wollten Bedenkzeit und vertagten das Thema auf Januar.

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