Flüchtlingsunterkünfte in Beuel Die letzten beiden Areale stehen fest

Beuel · Die beiden letzten noch fehlenden Grundstücke für den Bau von temporären Flüchtlingsunterkünften im Stadtbezirk Beuel sind gefunden: Auf dem Gelände der ehemaligen Kindertagesstätte Am Wolfsbach in Holzlar und auf dem Friedhofserweiterungsgrundstück in Oberkassel an der Ernststraße werden – bei Bedarf – Flüchtlinge ein vorübergehendes Zuhause finden.

 Auf dieser Wiese südlich vom Oberkasseler Friedhof könnte eine Flüchtlingsunterkunft errichtet werden.

Auf dieser Wiese südlich vom Oberkasseler Friedhof könnte eine Flüchtlingsunterkunft errichtet werden.

Foto: Max Malsch

Darauf haben sich jetzt die Große Koalition in Beuel bestehend aus CDU, SPD und FDP sowie die zuständigen Fachämter der Stadtverwaltung verständigt. Deshalb lädt die Stadt Bonn alle interessierten Bürger des Stadtbezirks Beuel zu einer Informationsveranstaltung ein. Am Montag, 23. Mai, ab 19.30 Uhr werden Vertreter der Fachämter die Grundstücke und das weitere Vorgehen im Rathaus Beuel, Friedrich-Breuer-Straße 65, vorstellen.

Nach intensiven Gesprächen zwischen den politischen Koalitionären und der Verwaltung wurden diese beiden Areale ausgesucht. In der April-Sitzung der Bezirksvertretung Beuel sollten die Grundstücke eigentlich schon benannt werden, aber plötzlich traten kurz vor Sitzungsbeginn Abstimmungsprobleme mit einigen Stadtverordneten auf und es wurde nur beschlossen, dass die Grundstücke in den Beueler Ortsteilen Holzlar und Oberkassel liegen müssen (der GA berichtete).

Die Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD, Günter Dederichs und Dieter Schaper, klärten gemeinsam mit dem FDP-Koalitionsmitglied Zehiye Dörtlemez das weitere Vorgehen ab. Nach der Abstimmung mit den zuständigen Stadtverordneten im Rat wurden die Grundstücke gestern offiziell bekanntgegeben.

Beuels Bezirksbürgermeister Guido Déus gab sich am Freitag zufrieden über das Ergebnis: „Jetzt hat der Stadtbezirk Beuel seinen Anteil zur Unterbringung von Flüchtlingen in Bonn dazu beigetragen. Ich danke allen Beteiligten für die uneigennützige und sachliche Diskussion.“

Eine der drängendsten Herausforderungen

Déus hält beide Grundstücke für diese Aufgabe geeignet und fügte hinzu: „Die alte Kita Am Wolfsbach ist aus städtischer Sicht eine Problemliegenschaft, weil sie schadstoffbelastet ist. Jetzt wird die Immobilie abgerissen und fachmännisch entsorgt. Danach kann auf dem freien Grundstück eine Flüchtlingsunterkunft errichtet werden.“

Die Stadt Bonn hat am Freitag noch einmal darauf aufmerksam gemacht, dass die Unterbringung von Flüchtlingen auch 2016 eine der drängendsten Herausforderungen der Bonner Stadtgesellschaft ist. Die Versorgung von Flüchtlingen mit Wohnraum musste in Bonn wegen der hohen Anzahl in kurzer Zeit zugewiesener Menschen auch im Wege der Notunterbringung mit der Belegung von Sporthallen und Hotels erfolgen.

Da dies aufgrund der Einschränkungen für Sport und Schulen beziehungsweise der hohen Kosten für alle Beteiligten das letzte aller möglichen Mittel sei, sei die Notwendigkeit von temporären Unterkünften auf ausgewiesenen Grundstücken weiterhin dringend gegeben, erklärte die Stadt Bonn am Freitag.

Diese Bauten werden laut Stadt in einer Bauweise ausgeführt, die sich durch einen reduzierten Baustandard auszeichnet und niedrigere Kosten verursacht als Gebäude, die zur dauerhaften Nutzung geeignet sind. Dazu zählten Container, Holzrahmenleichtbauten, Stahlrahmenbauweisen und Leichtbauhallen.

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