Wie Regentropfen klingen Die "kleine Hexe" wird im Augustinum aufgeführt

Beuel/Bonn · Der Beueler Verein „Kinder ins Konzert!“ und das Bläserquintett des Beethoven Orchesters führen die „Kleine Hexe“ auf. Aus Erfahrung wissen die Musiker, wie sie die Aufmerksamkeit der Kinder dass Kinder bei der Sache halten.

 Erzähler Wolfgang Pohl (l.) und das Bläserquintett des Beethoven Orchesters proben für die Aufführung „Die Kleine Hexe“.

Erzähler Wolfgang Pohl (l.) und das Bläserquintett des Beethoven Orchesters proben für die Aufführung „Die Kleine Hexe“.

Foto: Barbara Frommann

Behände schwingt sich die Kleine Hexe auf ihren Besen, und auf geht's zum Blocksberg. Wohl wissend, dass sie mit ihren 127 Jahren zu jung ist für die Walpurgisnacht, will sie dennoch daran teilnehmen. Ihr Flug wird begleitet vom wilden Spiel auf Oboe, Flöte, Klarinette, Fagott und Horn, die die Vorfreude der Hauptfigur in Otfried Preußlers Geschichte und den raschen Flug durch die Nacht widerspiegeln. Wie das klingt, erfährt man am Sonntag, 11. Juni, im Theater im Augustinum Bonn. Veranstalter ist der Beueler Verein „Kinder ins Konzert“.

Das Bläserquintett, das sich für die Aufführung zusammengefunden hat, musste nicht bei Null anfangen: Volker Kriegsmann, Günter Vallery, Hans-Joachim Büsching, Emmanuel Klos und Gustav Kedves vom Beethoven Orchester Bonn haben dieses Stück mit Musik von Peter Marino bereits 2015 im Telekom Forum aufgeführt. „Das ist damals super angekommen“, sagte Andrea Will vom Verein „Kinder ins Konzert“. Also hat man sich zu einer Wiederholung entschlossen.

Erzählt wird die bekannte Geschichte um die Kleine Hexe, die auf dem Blocksberg natürlich von den anderen Hexen erwischt wird. Um im Folgejahr mittanzen zu dürfen, soll sie beweisen, dass sie eine gute Hexe ist – sie deutet aber „gut“ nicht hexisch, sondern im Sinne von „Gutes tun“ und hilft deshalb ein Jahr lang den Menschen, denen sie begegnet, mit Zauberei bei ihren Problemen. An verschiedenen Stellen binden die Musiker das junge Publikum mit ein. Etwa wenn die Hexe versucht, Regen zu zaubern, stattdessen aber Buttermilch vom Himmel fällt. „Plitsch, platsch, Regentropfen“, sollen die kleinen und großen Zuhörer dann zusammen mit Erzähler Wolfgang Pohl flüstern; die Instrumente setzen nacheinander ein und unterstützen die Zauberformel.

Anderthalb Stunden mit Pause

An das junge Publikum werden Liedzettel ausgeteilt. Allerdings befürchtet Andrea Will, dass es beim Konzert immer wieder zu unruhigem Rascheln kommen könnte. Den Musikern ist das egal. „Wir machen so viel für Kinder“, sagt Oboist Kriegsmann bei der Generalprobe im Foyer der Bonner Oper. Sie sind also einiges gewöhnt und strengen sich an, die Aufmerksamkeit der Kinder zu halten. „Wenn man gut spielt, werden die schon ruhig“, meint Klarinettist Büsching. Die Erfahrung, setzt Kriegsmann nach, habe gezeigt, dass die Kinder eher dann unruhig werden, wenn das Konzert zu lang ist. Am Sonntag spielen sie etwa anderthalb Stunden inklusive einer Pause.

Kinder und Jugendliche seien eigentlich auch das anspruchsvollere Publikum, findet Klos, der das Fagott spielt. „Wenn man die gewinnen will, muss man exzellent spielen.“ Ungewöhnlicher als das junge Publikum sei der Sprecher; bei Kammermusik habe man den nicht so oft. Die kleine Besetzung empfinden die Orchestermusiker als angenehme Abwechslung. „Da funkt kein Dirigent dazwischen“, so Klos. „Dafür müssen wir enger zusammenarbeiten“, erklärt Querflötist Vallery.

Das Konzert im Augustinum, Römerstraße 118, beginnt um 15 Uhr. Kinder zahlen sechs Euro,Erwachsene zehn Euro. Infos auf www.kinder-ins-konzert.de.

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