Facharztzentrum in Beuel Die gesprenkelte Fassade gefällt den Beuelern nicht
BEUEL · Besonderes Merkmal des neugebauten Ärztezentrums ist die ungewöhnliche Fassade - eine Schuppenhaut aus dreieckigen Ziegeln, die je nach Lichteinstrahlung farblich unterschiedlich schimmern.
Wer sich bei Passanten vor dem Rathaus nach der Fassade des Gebäudekomplexes umhört, bekommt wenig Gutes zu hören. "Hässlich" und "schrecklich" sind Begriffe, die häufig fallen. "Selbst in der Sonne sieht die Farbe trist aus", sagt eine ältere Frau, die gegenüber des Beueler Rathauses auf die Bahn wartet.
"Ich interessiere mich selbst für Architektur, aber das hier widerspricht allen Prinzipien von Feng Shui", ruft eine andere im Vorbeigehen. "Die Fassade ist tot und trotzdem unruhig", fällt auch das ungnädige Urteil von Schüler Simon Ahrendt aus, der das Gebäude von der anderen Seite, aus Richtung der Stadtbahnhaltestelle betrachtet.
Etwas versöhnlicher fällt das Urteil über den Gebäudekomplex als Ganzes aus. "Endlich hat Beuel ein Gesicht, ein richtiges Entrée, wenn man aus Richtung Bonn über die Kennedybrücke kommt", sagt eine ältere Dame. Doch auch sie findet: Wer sich diesem neuen Eingangstor nähert und dann durch die Schlucht zwischen den beiden Gebäuden schaut, blickt auf das rötliche Rathaus, das ihrer Meinung nach farblich einfach nicht zu den Neubauten passt.
"Das hätte besser aufeinander abgestimmt werden können", sagt sie. "Es wäre besser gewesen, etwas zu bauen, das auch in 20 Jahren noch als schön und modern empfunden wird", sagt Physiotherapeutin Heike Wirtz. Sie sei eher für zeitlosere Architektur zu haben, so die 25-Jährige.
