Kinderhaus-Initiative Kids Die ehemaligen Strolche sind erwachsen geworden
BEUEL · Die Beueler Kinderhaus-Initiative Kids feierte am Samstag ihr 20-jähriges Bestehen - auf zwei Etagen in einer alten Villa an der Rheindorfer Straße, in der der Kindergarten beheimatet ist, auf dem Spielplatz am Haus, und Nachbar Heinrich Ludwig stellte noch seinen großen Hof zur Verfügung. Dort gab es reichlich Platz für überdachte Sitzbänke, eine Fotoausstellung und reichlich Kaffee- und Kuchenbewirtung.
Viele Eltern und auch ehemalige groß gewordene "Kindergartenkinder" waren zu Besuch und die "kleinen" Kinder konnten den ganzen Samstagnachmittag ausgiebig toben und spielen und sogar ein eigenes Kindergartenlied wurde vorgetragen. 23 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren besuchen den Kids-Kindergarten und seit einem Jahr auch drei Kinder unter drei Jahren. "Wir haben den neuen Raum für die U3-Kinder neben dem Wohnzimmer selbst ausgebaut und gestaltet. Das gehört mit zu den Aufgaben der Eltern, aber es ist toll, alles selbst gestalten zu können", so Vera Ewe vom Vorstand der Elterninitiative.
Die Kleinen werden dort gewickelt, es wird dort auf einem Sofa gemütlich vorgelesen und natürlich ausgeruht und geschlafen. Zum Tagesprogramm der größeren Kinder gehört etwa singen, spielen, bauen. "Wir haben hier einen situationsorientierten Ansatz und entscheiden spontan, was wir jeden Tag machen", erklärte Leiterin Andrea Gohsen. Und sogar einen eigenen Martinszug hat Kids mit hauseigener Blaskapelle. "Der Kindergarten entstand 1994, eigentlich aus der Not heraus und hieß zu Beginn Die Strolche", sagte Ewe: "Ich glaube, das Besondere bei uns ist die familiäre Atmosphäre." So heißt der große Spielraum für die Kinder etwa bei allen "Wohnzimmer".
Eine Treppe führt direkt vom großen Garten mit den Spielgeräten hinauf in die erste Etage. Der Verein Kids ist dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband unterstellt und finanziert sich zu 96 Prozent aus städtischen Mitteln, und vier Prozent steuern die Eltern bei. Vier Erzieherinnen gibt es auf drei Stellen. "Wir sind immer mal wieder auf der Suche nach einem schönen großen Objekt mit Garten hier im Combahnviertel, dann könnten wir auch mehr Kinder aufnehmen", so Ewe. "Ich bin jetzt 15 Jahre hier dabei", sagte Andrea Gohsen. "Ich würde mir wünschen, viele Lebenswege von Kindern weiter verfolgen zu können, um zu erfahren, was aus ihnen geworden ist".
