Kommentar zur städtebaulichen Entwicklung Die Zeit ist reif

Meinung | Roleber · Der Landschaftsstreifen zwischen Holtorf, Hoholz und Holzlar zählt zu den beliebtesten und wertigsten Flächen im Stadtbezirk Beuel – und das gilt gleichermaßen für Freizeit- und Wohnnutzung.

Und weil das unbestritten ist, hat die Stadt Bonn im Frühjahr 2013 ein Gutachten an ein externes Fachbüro vergeben. Die Städtebau-Experten sollen für das 64 Hektar große Gelände zwischen Löwenburgstraße, Rodeweg, Siebengebirgsstraße und Ungartenstraße Vorschläge für eine mittel- bis langfristige Nutzung unterbreiten.

Die Öffentlichkeit hat bislang von den Gestaltungsideen nichts erfahren. Will heißen: Das Gutachten liegt im Bonner Stadthaus unter Verschluss. Politik und Verwaltung kennen zwar die Vorschläge des Fachbüros, kennen aber auch die Empfindlichkeit einiger Bewohner der Bergregion bezüglich der Ausweisung von neuem Wohnraum.

Was sie aufschreckt, ist der Gedanke, dass die Grünflächen zwischen Holtorf und Roleber zugebaut werden könnten. Bereits 2013 gab es ein erstes Aufbegehren in der Bürgerschaft gegen die Vergabe des Gutachtens.

Es ist jetzt an der Zeit, dass Politik und Verwaltung gemeinsam mit den Bürgern das Thema diskutieren und Entscheidungen treffen. Warum? Durch den bevorstehenden Verkauf der Landwirtschaftskammer NRW und der damit verbundenen Änderung von Büro- in Wohnnutzung, setzt automatisch ein Zuzug in der Beueler Bergregion ein.

Die Sorgen und Befürchtungen der Nachbarschaft müssen durch eine maßvolle Bebauung aller für Wohnraum nutzbaren Flächen mit zeitgleichem Ausbau der Infrastruktur entkräftet werden. Für Familien muss es ausreichend Kindergarten- und Schulplätze geben. Aber auch die Busangebote nach Bonn und Siegburg müssen entsprechend optimiert werden, damit der Berufsverkehr entlastet wird.

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