Kommentar zum geplanten Kreisel an der Kreuzung Die Kreuzung nervt richtig

Meinung | BEUEL · Der für 2017 von der Stadt Bonn in Aussicht gestellte Kreisverkehr vor dem Ortseingang von Niederholtorf wurde bislang nicht gebaut. Unser Autor meint: Die Kreuzung im Ennertwald nervt.

Egal, ob man Autofahrer oder Anwohner ist: Die Kreuzung im Ennertwald nervt. Vor allem in den Wintermonaten stauen sich die Fahrzeuge im morgendlichen Berufsverkehr kilometerlang in Richtung Beueler Süden und Bundesviertel. Was in der Auswirkung bedeutet, dass die Autos auf der Löwenburgstraße in Niederholtorf bis ins benachbarte Ungarten, an Rekordtagen sogar bis zur ehemaligen Landwirtschaftskammer in Roleber Stoßstange an Stoßstange stehen.

Die tägliche Blechlawine verursacht neben Lärm unnötig hohe Abgaswerte. Was bedeutet: Der Buchenwald im Naturschutzgebiet Siebengebirge muss mächtig Kohlendioxid speichern. Seit 2007 – damals regte CDU-Ratsherr Willi Härling den Umbau der Kreuzung zu einem Kreisverkehr an – wird diskutiert und geplant. Geschehen ist seitdem nichts, und die Geduld der Niederholtorfer wird extrem strapaziert. Verwaltung und Politik vertrösten die lärm- und abgasgeplagten Menschen Jahr um Jahr.

Nachdem die Bürgervereine der Bergregion eine gemeinsame Protestnote formuliert hatten, wurde der Bau des Kreisels für 2017 von der Stadt Bonn zugesagt. Doch daraus wurde bekanntlich nichts. Der Landesbetrieb Wald und Holz soll für die erneute Verzögerung verantwortlich sein. Die Ausformulierung und juristische Überprüfung des sogenannten Gestattungsvertrags – er erlaubt der Stadt Bonn die für den Bau des Kreisverkehrs erforderliche Nutzung von kleineren Randflächen des Ennertwalds – ist anscheinend so zeitaufwendig, dass sich der Baubeginn um zwei weitere Jahre verschiebt. Das klingt nicht nachvollziehbar und lässt den Beobachter mit dem Eindruck zurück: Es grüßt das Murmeltier aus dem deutschen Bürokratiewald.

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