Wanderung des Heimatvereins Den 13 Beueler Sternen auf der Spur

Beuel · Der Heimatverein Beuel lädt zum ersten Stadtteilspaziergang durch Schwarzrheindorf ein. Weitere Touren sind in Planung.

27 Teilnehmer folgten dem Aufruf des Heimat- und Geschichtsvereins den Ortsteil Schwarzrheindorf zu erkunden.

27 Teilnehmer folgten dem Aufruf des Heimat- und Geschichtsvereins den Ortsteil Schwarzrheindorf zu erkunden.

Foto: Susanne Wächter

Wofür stehen die 13 Sterne im Beueler Ortswappen? Eine Frage, die der Heimat- und Geschichtsverein Beuel nach und nach beantworten will. Am Samstagnachmittag fand dazu erstmals ein Stadtteilspaziergang statt. 27 Teilnehmer folgten Rainer Krippendorff, dem zweiten Vorsitzenden des Vereins, durch Schwarzrheindorf.

Es war der Auftakt einer neuen Reihe, die der Verein nun regelmäßig anbieten will. Ziel ist es, wie Petra Clemens vom Heimatverein erklärte, alle 13 Stadtteile von Beuel zu Fuß zu erkunden und Neues rund um die lebhafte Geschichte zu erfahren. Dass es durchaus für „alteingessene“ Beueler interessant sein kann, zeigte die große Teilnehmerzahl. Es ist die Neugierde, die zum Beispiel das Ehepaar Gerd und Ingrid Rösner antrieb, am Ortsrundgang teilzunehmen. „Wir wohnen zwar schon 35 Jahre hier, aber vielleicht erfahren wir Neues über unseren Ort“, sagte Ingrid Rösner.

Am Parkplatz Petrusstraße im Schatten der Doppelkirche startete die Tour. „Die Kirche dominiert zwar den Ort hier, aber genau deshalb werde ich sie bei meiner Tour nicht großartig thematisieren“, sagte Krippendorff vor dem Start. Ihm sind andere Dinge wichtig. Der alte Hang unterhalb der Kirche etwa, wo einst Wein angebaut wurde, oder der Schulgarten, der zur Versorgung der Schulkinder angelegt wurde.

Die Wolfsburg, die heute in Privatbesitz ist und nur noch einen Bruchteil von dem vorweist, was sie als frühere Wasserburg einmal war, stand ebenso auf dem Programm wie das Wegekreuz an der Ecke der Burg. Es musste einem Neubau weichen, wie Krippendorff erzählte und wurde etwa 50 Meter entfernt neu aufgestellt. Thematisiert wurde auch die Namensgebung der Orte Schwarz- und Graurheindorf. Ein Gerücht, das sich hartnäckig halte, besagt, dass die Namensgebung auf die Farben der Mönchskutten zurückzuführen ist. „Das ist natürlich falsch“, sagte Krippendorff lachend.

Die Bezeichnung Schwarzrheindorf leite sich von dem Wort „Warthe“ ab und Graurheindorf ist eine Ableitung des Wortes „Graben“. Die meisten Teilnehmer kannten die Überlieferung. Auch Hans-Dieter Halm, Beueler und seit 50 Jahren dort ansässig. Trotzdem war für ihn einiges neu. „Hier in den Wohnstraßen bin ich eigentlich nie, ich gehe eher am Damm oben lang. Es ist interessant zu erfahren, woher die Straßennamen stammen und wie Schwarzrheindorf einmal aussah. Denn Krippendorff reichte zwischendurch seine Mappe mit historischen Aufzeichnungen und Bildern herum.

Es ging weiter hoch auf den Damm bis zum Römerdenkmal. Es soll den ersten Brückenbau über den Rhein markieren. Eigentlich stand es auf der anderen Seite in Bonn, so Krippendorff. Dass es in Beuel aufgestellt wurde, darüber seien alle Schwarzrheindorfer stolz. Am Ende der zweistündigen Tour, die bis zum Klärwerk führte, waren sich alle einig, auch die weiteren Touren mitzumachen.

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