Singer-Songwriter Daniel David gibt erstes Kneipenkonzert in Küdinghoven

KÜDINGHOVEN · Der Liedermacher überzeugt sein Publikum bei seinem ersten Kneipenkonzert mit Eigenkompositionen voller Lokalkolorit. Er schreibt auch Stücke für die Liküra-Prinzessin.

 Liedermacher Daniel David präsentiert seine Songs in der Gaststätte „Am Brünnchen“ in Küdinghoven.

Liedermacher Daniel David präsentiert seine Songs in der Gaststätte „Am Brünnchen“ in Küdinghoven.

Foto: Horst Müller

Von ihm wird man sicherlich noch öfter hören: Voller und voller wurde es am Samstagabend im hinteren Saal der Küdinghovener Dorfkneipe „Am Brünnchen“, als Daniel David seinen ersten Song anstimmte. Waren es zu Anfang vor allem viele Freunde und Bekannte, die dem Sänger aus dem Dorf ihr Ohr schenkten, füllte sich der Platz vor dem Barhocker, auf dem David Platz genommen hatte, im Laufe seiner Performance immer mehr. Irgendwann hatte man das Gefühl, dass fast das ganze Dorf „Denn ich leb' in Küdinghoven, seit sich für mich die Erde dreht“ mitsang. Nur mit Akustikgitarre und Mundharmonika begleitete sich der bekennende Lokalpatriot, der die Welt zwischen Rhein und Ennert genauso besang wie seine Familie oder die aktuelle politische Situation.

„Ich habe in der Vergangenheit fast jedes Jahr ein Lied für unsere neue Liküra-Prinzessin geschrieben“, skizziert David, wie es zu der Idee eines Soloauftritts kam. „Vielleicht fällt mir ja noch ein bisschen mehr ein“, habe er sich dann irgendwann gefragt und einfach draufloskomponiert und getextet. Als Singer-Songwriter mit lokalem Bezug lässt sich der 37-jährige Erzieher am ehesten einordnen: „Als musikalisches Vorbild würde ich vielleicht Götz Widmann sehen“, erzählte er in einer Konzertpause. Der Liedermacher wurde vor Beginn seiner Solokarriere insbesondere als Teil von „Joint Venture“ bekannt. „Das Duo hatte nicht nur einen stilbildenden Einfluss auf die neuere Liedermachergeneration, sondern auch auf mich“, so David bescheiden lächelnd.

"Küdinghoven" als Hymne

Und David dürfte in der nächsten Zeit mit einiger Sicherheit zumindest etwas Einfluss auf die Dorffeste in Liküra haben: Sein ganz eigener Stil kann sehr persönlich sein. So wie bei dem Song, den er seiner Tochter gewidmet hat. Dass er vor lauter Aufregung zunächst gar keine und dann die falsche Mundharmonika erwischte und daher gleich dreimal anstimmen musste, verzieh im das Publikum nicht nur; die kleine Panne ließ die Performance sogar noch einen Hauch persönlicher wirken, und diese positive Grundhaltung trug den Sänger in der Folge sichtlich durch das restliche Konzert.

Von lokalpatriotisch bis klar politisch ist die Bandbreite seiner 14 Songs: In „Besorgter Bürger“ brach er seinem Unmut über die Erfolge der Rechtspopulisten bei der vergangenen Bundestagswahl Raum. In „Küdinghoven“ schrieb er seiner Heimatgemeinde in bester kölscher Liedermachertradition eine kleine Hymne, die man wohl in Zukunft bei vielen Anlässen hören wird – vom Maifest bis zum Karneval: „Ob Schützenbruderschaft oder Junggesellenverein, ma hätt vell zo lache und genausu musset sein“, hieß es in dem Song weiter.

Damit war auch die Atmosphäre des Konzertabends bestens beschrieben. Seit seinem 13. Lebensjahr macht David Musik, Soloabende mit selbst geschriebenen Songs aber erst seit ein paar Monaten: „Die Premiere war auf dem Weinfest in Limperich am vergangenen Wochenende. Heute ist eigentlich erst mein zweites Konzert“, erzählte er zu Beginn des Abends.

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