Evangelische Kleiderstube Oberkassel Christa Heckmann ist die gute Seele des Vereins

Oberkassel · 30 Jahre TTT in Oberkassel, 30 Jahre „Textilien, Topf und Tasse“, 30 Jahre geleitet von Christa Heckmann.

 Helfen macht glücklich: Das gut gelaunte TTT-Team mit Leiterin Christa Heckmann (3. v. l.).

Helfen macht glücklich: Das gut gelaunte TTT-Team mit Leiterin Christa Heckmann (3. v. l.).

Foto: Max Malsch

Gegründet als Möbel- und Kleiderstube im Juni 1986 feierte das TTT am Mittwoch sein 30-jähriges Bestehen. Das sind 30 Jahre soziales Engagement, angeschlossen an die evangelische Kirchengemeinde Oberkassel/Oberdollendorf als Diakonieverein.

Und darum waren auch die Pfarrerinnen der Kirchengemeinde bei der kleinen Feier dabei. Bunte Luftballons, Sekt und Orangensaft sowie Kaffee und Kuchen hatten die Frauen aufgetischt. Doch wie man bei dem Empfang lernen konnte, es gehören inzwischen auch Herren dazu.

In der Heisterbacherstraße, in einer Garage in Oberdollendorf, hat Christa Heckmann angefangen. Das Ziel war es von Anfang an, den sozial Schwachen und Bedürftigen zu helfen. „Damals hatten wir auch noch Möbel im Programm, heute nicht mehr“, erklärt sie. Für Möbel, musste sie sich im Laufe der Jahre eingestehen, fehlte ihr und dem Verein der Platz. Jetzt sind es schon knapp zehn Jahre, dass die Kleiderstube in der Königswinterer Straße 731 in einer ehemaligen Fleischerei beheimatet ist.

„Treffpunkt evangelische Kleiderstube Textilien, Topf und Tasse“

Der Name des Vereins wurde in „Treffpunkt evangelische Kleiderstube Textilien, Topf und Tasse“ angepasst. Mittwochs ist der Öffnungstag von TTT und 30 Jahre lang war Heckmann, bis auf einige Urlaube, jeden Mittwoch anwesend. Was aber nicht bedeutet, dass man nur mittwochs Waren anliefern oder bekommen könne. „Ich bin telefonisch erreichbar und hole auch ab“, erklärte sie.

Silvia Kocks, die ehemalige Pfarrerin von Oberdollendorf und Oberkassel, ließ es sich nicht nehmen, die Laudatio für den Verein und ihre Gründerin zu halten. „Sie setzten ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft. Ich meine, das könnte heute noch gelten“, sagte sie. Sie erwähnte auch Anneliese Dönhoff, die kurz nach der Gründung dazu kam und heute noch die zweitdienstälteste Kraft im TTT ist.

Zwar gibt es Töpfe und Tassen sowie diverse Küchenutensilien, doch hauptsächlich sind es Kleidungsstücke, eben Textilien, die hier im Angebot sind. Mehr als zehn ehrenamtliche Helferinnen arbeiten hier, nehmen Ware an, sortieren sie, präsentieren sie und geben sie auch weiter. Inzwischen ist das Team multikulturell und interreligiös aufgestellt.

Nili Haschemzada ist Muslimin und hat afghanische Wurzeln. Mit ihrem Mann Jamshid Anwar hilft sie bereits seit elf Jahren hier in Oberkassel. Sie spricht, wie sie in allerfeinstem Deutsch sagt, sieben Sprachen. Deshalb kann sie auch für Madhu und Kamal Kismori, einem Ehepaar aus Indien, die noch wenig deutsch können, dolmetschen.

Beide Paare nutzten als Bedürftige das Angebot von TTT. Sie waren davon so angetan, dass sie ganz schnell ihre Hilfe anboten. „Die Männer sind sehr wichtig, wenn schwere Sachen getragen werden müssen“, zeigte sich Nili praktisch veranlagt. Wenn das keine gelungene, beispielhafte Integration, dazu noch über Konfessionen hinweg, ist!

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