Hochwasser in Beuel Bürgerpegel ist wieder installiert

BEUEL · Für die Anlieger des Rheinufers gibt es derzeit nur ein großes Thema, wenn es um das aktuelle Wetter geht: "Wie hoch steht der Rhein?", fragen sich die Beueler und erhalten prompt die Antwort: "Geh zum Schiffermast am Nepomuk, do siehste et." Denn der Schiffer-Verein und seine Mitglieder haben schnell reagiert und trotz der Weihnachtsfeiertage wieder den mobilen Beueler Bürgerpegel installiert.

 Mit bunten Flaggen und Wimpeln verziert ist der Beueler Bürgerpegel, dem am Donnerstag das Wasser „nur“ noch am Fuß stand.

Mit bunten Flaggen und Wimpeln verziert ist der Beueler Bürgerpegel, dem am Donnerstag das Wasser „nur“ noch am Fuß stand.

Foto: Horst Müller

Seit 2010 gibt es diese gelbe Messlatte mit einer schwarzen Zahlenskala, die Hochwasser-Betroffenen und Spaziergängern Auskunft darüber gibt, wie hoch der Rhein im Augenblick tatsächlich in Höhe der Johannesstraße steht. Gesichert durch die neue Hochwasserschutzmauer kann dort jeder Interessierte den aktuellen Pegelstand ablesen.

"Das ist eine Aktion, die sich beim Winterhochwasser 2011 bereits äußerst bewährt hat", stellt der Vereinschef Käpt'n Reiner Burgunder fest. "Denn viele Anrainer nutzen die aktuelle Information für ihre weiteren Überlegungen."

Nach seiner Auskunft ist es der einzige Pegel auf Bonner Stadtgebiet, an dem anhand des aktuellen Wasserstandes die genaue Höhe des Rheins abgelesen werden kann. Der Bürgerpegel ist gleichzeitig ein beliebtes Fotomotiv bei den Ausflüglern, die zum "Hochwasser gucken" an den Rhein kommen.

Allerdings wird der Fahnenmast derzeit gerade mal am Fuß benetzt und der ab 7,30 Meter einsetzende Pegelstand bisher nicht erreicht. Die gelbe Markierung reicht übrigens bis zu einem Pegelstand von zehn Metern.

Doch nicht nur dieser Pegel gibt Auskunft: Auch unter www.Schifferverein-beuel.de, aber ebenso unter www.ga.de/wetter gibt es Informationen über die jeweils aktuelle Hochwasserlage in Bonn, gespickt mit Diagrammen.

Eine interessante Lektüre ist auch die Ideensammlung der Bürgerinitiative Hochwasser in Köln, woran man denken muss, um Schäden und Verluste durch Hochwasser zu verringern oder ganz zu vermeiden.

Demnach gehören zum Beispiel in die "Hochwasserkiste" Gummistiefel, Watstiefel, Wathose, Schwimmweste, aber auch ein Pumpenschlauch und ein wasserdichtes Verlängerungskabel, dazu Verbindungsmuffen, Schlauchschellen, passendes Werkzeug, Klebeband und Abdichtungsmaterial. Nicht vergessen sollte man auch Taschenlampen, ein batteriebetriebenes Radio und Batterien für alle Geräte.

Der Führer rät auch zu Kerzen, Feuerzeug, Streichhölzer (in Plastik eingeschweißt), zu einem Notstromaggregat, Benzin, eventuell sogar zu einem Schlauchboot. Außerdem gehören Dosen- und Flaschenöffner, Kordel, Eimer, eine Leiter und Umzugkartons zu den nötigen Utensilien in der "Hochwasserkiste". Und natürlich Aufnehmer und Lappen.

Der Ratgeber gibt auch Tipps für Gaskunden und sagt, wie eine Heizung richtig gesichert wird. Die schlechte Nachricht dabei: Nach Erfahrungen der Bürgerinitiative lassen sich Ölheizungen nicht mit absoluter Sicherheit beherrschen.

Immer wieder habe man erleben müssen, dass vermeintlich fest verankerte Tanks auftreiben und große Schäden verursachen. Der Tipp deshalb lautet: Bei nächster Gelegenheit auf Gas umstellen.

Nicht fehlen darf der Ratschlag, dass vor gedankenlosem Leerpumpen des Kellers gewarnt wird, weil damit ein hoher Druck auf das Fundament entsteht. Im Zweifel gelte daher: Lieber etwas Wasser im Keller stehen lassen.

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