928 Seiten über die Lieblingsband Beueler schreibt Buch über „Die Ärzte”

Beuel · Der Beueler Stefan Üblacker hat ein Buch über „Die Ärzte“ geschrieben. Bei einem Konzert in der Dortmunder Westfalenhalle lernte er seine Ehefrau kennen.

 Unterstützt von Ehefrau Bine hat Stefan Üblacker ein Buch über Band die„Die Ärzte“ geschrieben. Am Donnerstag liest er im Pantheon.

Unterstützt von Ehefrau Bine hat Stefan Üblacker ein Buch über Band die„Die Ärzte“ geschrieben. Am Donnerstag liest er im Pantheon.

Foto: Barbara Frommann

Lange überlegen müssen Stefan und Bine Üblacker nicht. „Die Ärzte sind einfach die beste Band der Welt“, sind sich die Beueler einig und Bine Üblacker ergänzt: „Ohne die Ärzte würde es uns als Paar nicht geben.“ Denn bei einem Konzert in der Dortmunder Westfalenhalle 2007 haben sie sich kennengelernt. Wie groß ihre Begeisterung für die Band und ihre Musik ist, hat Stefan Üblacker jetzt eindrucksvoll dokumentiert. Denn der 35-Jährige hat im vergangenen November unter dem Titel „Das Buch ä“ eine autorisierte Biografie über die Ärzte veröffentlicht. Auf 928 Seiten erzählt er die Geschichte der Band vom ersten Kennenlernen im Ballhaus in Spandau bis heute.

Zwei Jahre lang steckte der Angestellte eines Kölner Autowerks jede freie Minute in dieses Projekt. „Die Fahrten zur Arbeit waren ideal dafür“, erzählt der Wahl-Beueler, der seit 2009 mit Frau und Kindern unweit des Heimatmuseums wohnt. Eine Stunde Bahnfahrt hin, abends wieder zurück. „Diese Zeit habe ich täglich fürs Schreiben genutzt. Wenn die Kinder abends im Bett waren ging's weiter.“ Das schaffe man nur, wenn man sich mit viel Disziplin für das, was man liebt, engagiert.

Dabei ist der 35-Jährige nicht nur ein „Hardcore“-Fan, sondern er verfügt auch über ein profundes Insiderwissen. „Das hat man eben, wenn man über Jahre hinweg alles aufsaugt, was es über seine Lieblingsband gibt“, ergänzt er. Unterstützt wurde er bei seiner Arbeit von Ehefrau Bine – natürlich ebenfalls ein absoluter Fan. „Eine Frau, die auf Helene Fischer steht, hätte das sicher nicht mitgemacht“, lacht er. Denn auch für die 42-Jährige gibt es seit Jahren keine bessere Musik. „In meinem Kinderzimmer hing natürlich ein entsprechendes Plakat aus der Bravo“, gesteht sie.

Ein Stück deutsche Kulturgeschichte

Doch Bine Üblacker teilt nicht nur den Musikgeschmack mit ihrem Mann, sondern sie hat sich ebenfalls für das Buchprojekt engagiert. Auf rund 160 Seiten präsentiert das Paar einige bisher unveröffentlichte Fotos. Die haben sie teilweise direkt von der Band bekommen, teilweise in alten Archiven entdeckt. Dafür mussten sie zuvor die Rechte für eine Veröffentlichung einholen. „Allein dafür habe ich rund ein halbes Jahr gebraucht,“ so die Beuelerin.

Üblacker will sein Buch allerdings nicht nur als eine Fanbiografie verstanden wissen. „Es soll gleichzeitig ein Stück deutsche Kulturgeschichte beschreiben. Deshalb habe ich ein Buch geschrieben, das durch die Fanbrille einen Blick auf die Musik gibt.“

Etwas ganz Besonderes war für ihn der direkte Kontakt mit den Bandmitgliedern. „Natürlich haben wir oft miteinander zu tun gehabt. Denn schließlich habe ich jedes Kapitel abgestimmt. Ich habe mich immer gefreut, wenn mir die Ärzte noch ein paar Hinweise gegeben und Anekdoten erzählt haben, die ich nicht kannte.“ So erfahren die Leser, weshalb Dr. Alban unbedingt Bela in seinem Hotelzimmer besuchen wollte, und wieso man sich vor Indianern in Acht nehmen muss.

Lesungen mit Musik und Quatsch

So besonders das Buch ist, so außergewöhnlich sind auch die Lesungen. Denn dabei werden die ausgewählten Passagen musikalisch durch das Liedermacherduo „Reis against the Spülmachine“ ergänzt. „Es wird gelesen und gesungen, außerdem gibt's Filme, Fotos und ein bisschen Quatsch“, beschreibt Üblacker das Konzept.

Von Berlin bis München führt ihn seine Tour in den nächsten Monaten. Am kommenden Donnerstag, steht aber zunächst einmal ein „Heimspiel“ an. Denn an diesem Tag gastiert der Autor ab 20 Uhr im Pantheon. „Darauf freuen wir uns als Beueler sehr“, sind sich beide einig. „Mit diesem Buch haben wir offenbar den Nerv vieler Musikbegeisterter getroffen. Allein dafür hat sich die Mühe gelohnt“, resümiert der 35-Jährige.

„Das Buch ä“ ist im Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf erschienen und kostet 29,99 Euro,ISBN 978-3-86265-585-4.

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