Filmpremiere im Pfarrheim St. Josef "Beuel, wie es früher einmal war"

Beuel · Er ist in Beuel geboren, aufgewachsen und kennt jede Ecke seines Heimatortes. Und doch hat der Filmemacher Georg Divossen in den vergangenen drei Jahren sehr viel Neues über die Geschichte seines Stadtbezirks gelernt: Während der Dreharbeiten zu seinem neuesten Dokumentarfilm hat sich Divossen mit mehr als 50 Zeitzeugen unterhalten, um die Geschichte Beuels intensiv zu beleuchten.

 Ein Park mit Brunnen war am heutigen Konrad-Adenauer-Platz angelegt. Repros: GA

Ein Park mit Brunnen war am heutigen Konrad-Adenauer-Platz angelegt. Repros: GA

In "Beuel, und wie es früher einmal war" begibt sich der Filmemacher auf Spurensuche, er nimmt den Zuschauer mit auf eine spannende Zeitreise durch über 100 Jahre Beueler Stadtgeschichte und lässt in kurzen thematischen Ausflügen spannende und unterhaltsame Geschichten aus der Perspektive jener Menschen erzählen, die diese Geschichten selbst miterlebt haben.

Zusammen mit Zeitzeugen taucht der Zuschauer ein in die vergangenen rund 100 Jahre Beueler Geschichte und erfährt, wie sich der Bezirk vom Fischerdorf über die Wäscherstadt und eigenständige Industriestadt zu dem entwickelt hat, was er heute ist. Dabei geht Divossen nicht einfach die einzelnen thematischen Schwerpunkte chronologisch durch, sondern nimmt den Zuschauer mit auf einen 85-minütigen Stadtspaziergang, bei dem er jene Orte streift, die für die Beueler Geschichte von Bedeutung sind. Am Konrad-Adenauer-Platz, dem Startpunkt des Rundgangs, erinnert Divossen an die alte Rheinbrücke, die Ende des 19. Jahrhunderts an jener Stelle gebaut wurde, wo sich heute die Kennedybrücke befindet und damals aufgrund ihres für die Beueler inakzeptablen Standortes zu großen Streitigkeiten zwischen den Bonnern und den Bewohnern der Schäl Sick führte.

Der weitere Weg des Rundgangs durch Beuel-Mitte führt zunächst entlang der Friedrich-Breuer-Straße Richtung Bahnhof, anschließend in das ehemalige Arbeiterviertel "Die Park" , an der Kirche St. Josef vorbei, durch die Hermannstraße Richtung Ringstraße, bevor Divossen an den Rhein zurückkehrt und den Zuschauer zum von den Stadtsoldaten bewohnten Zeughaus unter der Kennedybrücke führt.

Letzte Station der Tour ist abschließend der ehemalige Bahnhof des Bröltal-Bähnchens. Während des Rundgangs werden sämtliche bedeutende Themen - vom Beueler Karneval über Städtepartnerschaften bis zum Vereinsleben - abgedeckt. Der Film lässt aber auch Raum für kleine persönliche Geschichten - nicht umsonst hat sich Divossen für jedes Interview mit seinen Zeitzeugen ein bis zwei Stunden Zeit genommen: "Wenn die Leute etwas erzählen, dann erleben sie es noch einmal nach. Es muss alles am Ende wahrhaftig wirken und unterhaltsam sein", erklärt Divossen.

Drei Jahre hat der Filmemacher insgesamt an seinem Werk gearbeitet, am Ende musste aus zehn Stunden sendefähigem Material ein rund 90-minütiger Film gebastelt werden. Oft habe er während der Interviews von besonderen Ereignissen und bedeutenden Orten erfahren, die er zuvor noch nicht kannte und deshalb manche Geschichte spontan eingebaut, erzählt Divossen. So geschehen beispielsweise mit "Schnitzlers Berg", einem einst sehr beliebten Spielplatz der Beueler Pänz. "Durch die Interviews habe ich Beuel erst richtig kennen gelernt", sagt Divossen.

Wer ebenfalls Beuel richtig kennen lernen möchte, hat hierzu bei der Filmpremiere am Donnerstag, 4. Oktober, um 18 Uhr im Katholischen Pfarrheim St. Josef, Johann-Link-Straße 8, die Gelegenheit.

Filmpremiere im Pfarrsaal

"Beuel, und wie es früher einmal war", ein Film von Georg Divossen: Premiere ist am Donnerstag, 4. Oktober, um 18 Uhr im Pfarrsaal St. Josef - Ecke An St. Josef/ Johann-Link-Straße. Zweite Aufführung am Donnerstag, 25. Oktober, um 18 Uhr im Heimatmuseum Beuel. Der Film wird in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Beuel gezeigt. Filmlänge: 85 Minuten. Die DVD ist ab Freitag, 5. Oktober, bei der Bäckerei Schlösser, Hermannstraße 32-34, und im Bonner Buchhandel erhältlich.

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