"Beueler Treff" in Geislar Baugebiet West steht im Fokus

GEISLAR · Das Podium musste nach hinten rücken, damit die zusätzlichen Stühle in den Saal passten; trotzdem drängten sich noch viele interessierte Geislarer bis in den Schankraum, um an der Diskussion teilzunehmen: Weit über 120 Gäste fanden sich am Mittwochabend zur neuesten Ausgabe des Beueler Treffs in der Hubertusklause in der Geislarer Abtstraße ein.

Eingeladen hatte der General-Anzeiger diesmal gemeinsam mit dem Bürgerverein Geislar. Die Diskussion leitete wie immer Holger Willcke - mit auf dem Podium war Serge Mpouma der Vorsitzende des Bürgervereins.

Die Erschließung des Neubaugebiets Geislar West ist offenbar ein heißes Eisen im Dorf, und die Bürger erhofften, einerseits Klarheit über einige Fragen zu erlangen und andererseits ein Forum für ihre Forderungen an die Politik zu finden.

Und von deren Seite war dann auch das ganze Spektrum vertreten: Mit den Bürgern diskutierten Bürgermeister Reinhard Limbach von der CDU der selber in Geislar wohnt sowie Rosemarie Sachsse-Schadt und Werner Rambow von den Grünen. Außerdem begrüßten Willcke und Mpouma auch weitere Vertreter der übrigen Ortsvereine. Von der Diskussion um das Neubaugebiet und den damit verbundenen Baustellenverkehr, über die Nahversorgung im Ort, Tempokontrollen und Lärmschutz bis zur befürchteten Schließung der letzten Dorfkneipe reichten die Themen.

Beherrschend war jedoch die Diskussion um die Erschließung des Neubaugebiets über die Straße "Auf der Rötschen". Deren Anwohner sind besorgt, dass die erst kürzlich ausgebaute Straße nach Abschluss der Bauarbeiten zum neuen Wohngebiet erneut saniert werden muss. Anwohner Manfred Nöthen fragt zum Beispiel, ob es nicht ein Fehler der Verwaltung gewesen sei, die Straße unter Heranziehung der Grundstückseigentümer zu den Anliegerkosten auszubauen, bevor das Neubaugebiet fertig ist. Viele der Anwesenden fordern, den Baustellenverkehr durch die Straße "Auf der Rötschen" nur hineinzuführen, die leeren LKW dann aber in einer Einbahnwegführung über die Liestraße leer herausfahren zu lassen.

Eine Lösung, die auch von der Lokalpolitik befürwortet wird, von der die Verwaltung aber sagt, die Nutzung des Wirtschaftswegs zur L 16 sei wegen der fehlenden Tragfähigkeit der Deckschicht nicht ratsam. Entweder müsse der Weg vor Baubeginn besser befestigt werden oder nach Bauende komplett erneuert werden. Laut Schätzung der Fachverwaltung koste das aber 64 000 Euro. Ein Betrag, den eine der zukünftigen Bauherrinnen im Neubaugebiet durchaus zu tragen bereit wäre, da sie durch die Diskussion Verzögerungen bis zum Baubeginn befürchtet. "Das wären pro Bauherr noch einmal 300 oder 400 Euro - ich denke, da könnten alle mit leben."

Weitere Diskussionspunkte des Abends waren Lärmschutz und der erwartete zunehmende Verkehr im Dorf - auch vermehrte Tempokontrollen wurden gefordert.

Auf eine Verbesserung der Nahversorgung wollte Werner Rambow den Bürgern keine Hoffnung machen: Auch mit den Neubürgern werde Geislar nicht die kritische Grenze erreichen, die Handelsketten für die Eröffnung neuer Märkte ansetzten.

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