Straßenbauprojekt in Pützchen Baggern für die Ortsumgehung

PÜTZCHEN · Der erste Abschnitt für die Ortsumgehung Pützchen soll im Sommer 2017 fertig sein. Das Straßenbauvorhaben war lange umstritten.

Der Bagger bereitet den Straßendurchstich vom Alaunbachweg zur Pützchens Chaussee vor.

Der Bagger bereitet den Straßendurchstich vom Alaunbachweg zur Pützchens Chaussee vor.

Foto: Max Malsch

Vor einigen Tagen hat die Stadt Bonn am Alaunbachweg mit den Arbeiten für ein Straßenbauprojekt begonnen, das wie kaum ein anderes die Bürgerschaft in Pützchen und Bechlinghoven über Jahre in zwei Lager spaltet - und zwar in Befürworter wie in Gegner. Die Rede ist von der Ortsumgehung Pützchen.

Der Umfang der gesamten Baumaßnahme ist ungewöhnlich groß: Neben dem Alaunbachweg werden etwa 50 Meter des Teufelsbachweges von der Einmündung der Straße „Am Weidenbach“ her ausgebaut. Außerdem muss der Rosenbach verlegt werden, damit der geplante Anschluss an die Pützchens Chaussee umgesetzt werden kann. Zur Überbrückung des vorhandenen Höhenunterschiedes wird in diesem Bereich eine Stützmauer errichtet.

Ein Teilstück der Straße Rosenbach wird in Richtung Pützchens Chaussee bis Ende der Bebauung ebenfalls umgestaltet. Das Reststück bis zur Pützchens Chaussee wird als Rad- und Fußweg ausgewiesen. Der Bahnübergang der Straße Rosenbach über die RSE-Bahn wird nur noch für Radfahrer und Fußgänger offen sein. Auch die Stichstraße wird ausgebaut. Die Straße„Am Weidenbach“ wird in Richtung Pützchens Chaussee bis zum Ende der Bebauung neu gestaltet: Das Reststück wird bis Pützchens Chaussee zum Rad- und Fußweg. Der Alaunbachweg soll mit einer durchgehenden Fahrbahnbreite von 6,50 Metern ausgestattet werden.

Lediglich im Bereich von Rosenbach bis Am Weidenbach lässt die Querschnittsbreite der Straße neben der Gehweganlage einen Parkstreifen mit Baumpflanzungen zu.

Die Zufahrt der Anlieger zu ihren Grundstücken wird bis auf kurze, unvermeidliche Einschränkungen während der Bauarbeiten aufrechterhalten. Das Tiefbauamt bemüht sich, die Arbeiten möglichst reibungslos und in der vorgegebenen Bauzeit zu erledigen und bittet für unvermeidbare Beeinträchtigungen um Verständnis.

Die reinen Straßenbaukosten belaufen sich auf circa 1,6 Millionen Euro. Die Baumaßnahme wird voraussichtlich bis Ende Juli 2017 fertiggestellt sein. 90 Prozent der Ausbaukosten werden über Anliegerbeiträge finanziert, den Rest bezahlt die Stadt Bonn. Die hat errechnet, dass die Anlieger zwischen 45 und 47 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche bezahlen müssen.

Allerdings existiert nach wie vor noch ein Problem: Das Eisenbahnbundesamt besteht auf einen Bahnübergang mit Schranken und Ampeln an der Pützchens Chaussee. Dieser Kreuzungsausbau würde nochmals 500 000 Euro kosten.

Den Betrag müssten sich Bund, Stadt Bonn und die Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) zu je einem Drittel teilen. Die Stadt Bonn ist allerdings der Auffassung, dass Schranken und Ampeln nicht notwendig sind, weil auf der RSE-Trasse nur an fünf Tagen im Jahr – und zwar zu Pützchens Markt – Schienenbusse verkehren. „Dafür lohnt sich dieser Aufwand nicht“, sagte Oliver Neitzel im Sommer bei einem Ortstermin. Die RSE hat deshalb einen Antrag an das Eisenbahnbundesamt gestellt mit der Bitte um Genehmigung, dass eine Sicherung der Gleise durch ausgebildetes Personal für die fünf Kirmestage ausreicht. „Bislang ist über den Antrag noch nicht entschieden worden“, sagte Markus Schmitz vom Presseamt.

Wann der zweite Bauabschnitt der Ortsumgehung Pützchen an der Reihe ist, kann seitens der Stadt noch nicht gesagt werden. Derzeit erarbeitet das Planungsamt einen Vorentwurf für den Abschnitt zwischen dem Teufelsbachweg und der Hauptstraße in Holzlar (L 83).

Helmut Haux, Abteilungsleiter im Stadtplanungsamt, erklärte dem General-Anzeiger, dass die Stadt das Projekt vorantreibe, weil die komplette Ortsumgehung Pützchen spätestens bis zur Eröffnung des sogenannten Maarstraßenanschlusses (Anschluss der Maarstraße an die A 59) fertig sein müsste, um die dann neuen Verkehrsströme sinnvoll in Richtung Osten weiterführen zu können. Nach Auskunft des Landesbetriebs Straßen NRW wird mit dem Ausbau der A 59 wahrscheinlich 2019 begonnen. Die Bauzeit soll bis zu einem Jahr dauern.

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