Königswinterer Straße Bürgervereine uneinig wegen Tempo 30

BEUEL · Es wird wohl noch einige Zeit vergehen, bis das Pilotprojekt "Tempo 30" auf der Königswinterer Straße auf dem Abschnitt zwischen Maarstraße und Verteilerkreis Landgrabenweg/Oberkasseler Straße starten kann. Und die Frage ist, ob es überhaupt realisiert wird.

Das Thema beschäftigt vor allem die Bürgervereine in Küdinghoven, Limperich und Ramersdorf. Diese sind sich hinsichtlich der Umsetzung des Pilotprojekts nicht so einig, wie es ursprünglich den Anschein hatte.

Werner Bolz, Vorsitzender des Bürgervereins Küdinghoven, sieht in der Umsetzung einer Tempo-30-Zone auf der Königswinterer Straße eine "Erleichterung für unsere Leute". Schließlich sei der Stadtteil doch schon durch die Autobahn schwer von dem Verkehr und dem damit verbundenen Lärm belastet. Hinzu kämen die schrecklichen Erinnerungen an einen tragischen Unfall auf der Ortsdurchfahrt, bei dem eine Frau ums Leben kam.

Karl Wengenroth, Beisitzer im Limpericher Bürgerverein, sieht dagegen in dem Tempolimit keinen Sinn. "Es ist egal, ob ein Lastwagen mit 30 oder 50 Kilometern pro Stunde über die Straße donnert", sagt er. "Das poltert genauso laut." Er befürwortet ein generelles Lkw-Verbot auf der Königswinterer Straße. Das entspräche auch dem ursprünglichen Antrag der Bürgervereine. "Das lässt sich zwar alles schön berechnen, wie viel weniger Lärm die Tempo-30-Zone ausmachen würde, aber das entspricht nicht der Realität", glaubt Wengenroth.

Rolf Huck, Vorsitzender des Bürgervereins Ramersdorf, ist ebenfalls gegen eine Tempo-30-Zone, denn dann würden die anderen Straßen mehr Verkehr ausgesetzt. "Die Anlieger der Königswinterer Straße möchten Tempo 30 haben, aber die anderen wollen den Verkehr auch nicht", fasst er zusammen. "Absoluter Quatsch", entgegnete Bolz. "Da ist doch sowieso schon überall Tempo 30. Warum sollten die Autofahrer also auf andere Straßen ausweichen?"

Über das Pilotprojekt wird der Hauptausschuss am 24. Januar 2013 entscheiden. Stimmt er zu, wird nach einem Jahr Testphase erneut geprüft, bevor die Strecke endgültig zur Tempo-30-Zone erklärt wird. Bezirksbürgermeister Werner Rambow (Grüne) ist nicht begeistert von dem Plan. "Da, wo es eng und laut ist, wollen wir den Versuch, also in Küdinghoven. Aber nicht auf der ganzen Königswinterer Straße", sagt er dem GA.

Schleichweg für Lkw
In Zukunft könnte die Königswinterer Straße auch für Lastwagen über zwölf Tonnen interessant werden, da sich die Fahrer die Maut sparen, die zwischen dem Autobahndreieck Augustin-West und dem Kreuz Bonn-Ost fällig werden. Seit August gehört auch der Abschnitt auf der B 42 zwischen Königswinter und Bonn-Ost dazu.

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