Petition an Rat übergeben Bürgerinitiative will den Ledenhof erhalten

Vilich · Die Bürgerinitiative "Unser Vilich" hat dem Rat eine Petition gegen den Abriss des Ledenhof-Dorfes übergeben und kritisiert so die geplanten Neubauten in Vilich. Diese seien orts- und landschaftsfremd.

Die jüngst gegründete Bürgerinitiative "Unser Vilich" spricht sich ausdrücklich gegen einen Abriss des Ledenhof-Dorfes an der Stiftsstraße aus und wendet sich gegen einen als Ersatz geplanten Neubau. Um auf sich aufmerksam zu machen, übergab die Initiative am Samstag Oberbürgermeister Ashok Sridharan eine entsprechende Petition an den Stadtrat. Die Mitglieder hatten sich dafür den Empfang anlässlich des Entzündens der Votivkerze des Rates in der Vilicher Stiftskirche ausgesucht.

"Das Ledenhof-Dorf ist eine intakte, bis heute lebendig bewohnte und vor allem dem Ortscharakter angepasste Wohnsiedlung, die im Übrigen von besonderer ästhetischer Qualität ist", sagt Carl J. Bachem von Unser Vilich. Sie sei seinerzeit aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangen. "Stattdessen sei nun eine vielfach verdichtete, weit überdimensionierte Neubebauung im Nullachtfünfzehn-Stil geplant, die orts- und landschaftsfremd ist und alle Nachbarbebauung in Höhe und Dichte weit überschreiten wird", heißt es. Auch die Jahrhunderte alte Blickachse zwischen Vilich und Schwarzrheindorf würde dann zerstört.

Für 40 Millionen Euro soll das Gelände neu bebaut werden

Unterzeichnet haben die Petition der Bürgerverein Vilich, der Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rrh., der Förderverein Burg Lede sowie die Kirche, vertreten durch Pfarrer Michael Dörr und die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Petra Gläser, die das Thema auch bei dem Empfang mit dem Oberbürgermeister ansprach.

Das Heilpädagogische Heim Ledenhof wurde 1988 in Vilich auf dem Gelände eines ehemaligen Bauernhofs, dem Ledenhof, eröffnet. 2014 hat der Landschaftsverband Rheinland (LVR) das 28.000 Quadratmeter große Grundstück an den Wohnbauentwickler Bonava verkauft. Nun soll das Gelände von 2017 bis 2021 in zwei Bauabschnitten für 40 Millionen Euro neu bebaut werden. Geplant sind eine Kindertagesstätte, vier Gebäude für den Geschosswohnungsbau und 41 Gebäude als Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser. Geplant sind auch Mehrgenerationenwohnen und 50 LVR-Wohnungen für Behinderte.

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