Arbeiten zwischen Vilich-Müldorf und Pützchen Ausbau der B56 verläuft nach Plan

Vilich-Müldorf/Pützchen · Durch den Ausbau auf vier Spuren ist die B56 auf Höhe Pützchen derzeit eine Großbaustelle. Bis Ostern sollen unter anderem die Bordsteine und Inseln gesetzt werden. Die bestehende grüne Stahlbrücke wird zudem ersetzt.

72 Tage unfallfrei: Hubert Ochmann konnte die Zahl auf dem Schild an der Baubude zum Feierabend wieder einmal um eins erhöhen. Das ist dem Polier besonders wichtig. Acht Leute arbeiten derzeit auf der B 56-Baustelle auf der Grenze zwischen Pützchen und Vilich-Müldorf. Auf Hochtouren. Der Unterbau für die zwei neuen Fahrspuren ist schon fertig, die Entwässerung eingebaut. Bald geht es an die Fundamente für die neue Ampel und die Schilder, die Bordsteine und Inseln werden gesetzt. Bis Ostern wird das der erste Streich.

Der zweite folgt dann auch sogleich, denn ungefähr bis zu den Sommerferien soll dieser erste Teilbereich des vierspurigen Ausbaus der Bundesstraße fertig sein. Mehrer Hundert Meter ist die Baustelle zwischen dem Autobahnanschluss Vilich und der neuen Brücke über den Mühlenbach lang. Zuerst wird seit Dezember die nach Pützchen gelegene Seite gebaut, ab Mitte Mai dann die andere. Dafür wird die Einfahrt in den Herrengarten Richtung Vilich-Müldorf gesperrt werden müssen.

Aber auch schon jetzt dürfen dort von Bonn kommende Autos nicht reinfahren – eigentlich.Viele tun es trotzdem, wie Ochmann beobachtet, der dann die Huperei der Fahrzeuge dahinter ertragen muss. Schnell kommt der ansonsten recht gute Verkehrsfluss ins Stocken.

Die vier Fahrspuren sind später gut 20 Meter breit, daneben kommen dann noch Fuß- und Radwege. Auch der Autobahnanschluss wird umgebaut und bekommt neue Ampeln.

Brücke wird im Frühsommer abgerissen

Die Tage der grünen Stahlbrücke für Fußgänger sind gezählt. Denn bei ihr gibt es ein Problem: Weil es sich um eine sogenannte Zweifeldbrücke handelt, hat sie eine Stütze, die mitten auf einer der neuen Fahrspuren stehen würde. Abgerissen wird sie im Frühsommer aber erst, wenn die neue Brücke fertig ist. „Die Baugrube dafür ist schon ausgehoben“, sagt Bauüberwacher Frank Klein vom Landesbetrieb Straßen NRW.

Barrierefrei wird die 34 Meter lange Konstruktion dann auch nicht, weil auf einer Seite wieder eine Treppe gebaut wird. „Wir bekommen da keine Rampe hin“, sagt Klein. Rollstuhl- und Radfahrer sowie Fußgänger mit Kinderwagen müssten auch weiterhin an der Kreuzung über die Ampel gehen. „Die Brücke ist eigentlich nur für die Schüler gebaut worden“, sagt der Bauüberwacher, da es schwere Unfälle gegeben habe. Bei der neuen Konstruktion handelt es sich um eine sogenannte Stahl-Beton-Verbundbrücke, die so stabil wird, dass sie ohne zusätzliche Stütze über die B 56 gespannt werden kann.

Die neue Kreuzung und ihr Umfeld mit Lärmschutzwand kosten rund fünf Millionen Euro und sind im Prinzip nur der Anfang, da die Straße langfristig gesehen bis nach Hangelar hinein vierspurig verlaufen soll. Doch hinter dem Mühlenbach kommt ab Sommer dann erst einmal der Flaschenhals. Die B 56 verjüngt sich in Richtung Siegburg wieder.

Bund gibt Finanzierungszusage

Wie berichtet, laufen gerade die Beratungen, wie die nächste Kreuzung umgebaut werden soll. Betroffen sind dabei Bundesgrenzschutzstraße, Reinold-Hagen-, Siegburger-, Köln- und Kautexstraße. Die Politik in Bonn wünscht sich einen Kreisverkehr, während Straßen NRW eine großzügige Kreuzung mit Ampeln empfiehlt und sich dabei auf eine verkehrstechnische Untersuchung bezieht. 2,9 Millionen Euro würden dafür fällig. Der Bund hat dafür eine Finanzierungszusage gegeben.

Ochmann denkt dagegen erst einmal an den nächsten Tag: Er will, dass weiter alles nach Plan läuft und es zügig weitergeht. Und, dass er morgen das Rad auf 73 stellen kann.

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