Pützchens Markt Aus für die After-Job-Party am Donnerstag

BEUEL · Der traditionsreiche Aufgalopp von Pützchens Markt in den Straußenwirtschaften ist Vergangenheit. Ab diesem Jahr muss am Kirmesdonnerstag alles zu bleiben. Das beschloss die Bezirksvertretung Beuel am Mittwochabend einstimmig. Das bedeutet: Die After-Job-Party im Festzelt fällt aus, die Bierstände der Anlieger und Vereine bleiben zu, und die Bezirksvertretung muss auf den Umtrunk nach der Marktsitzung im Seniorenheim und dem Rundgang auf dem Kirmesgelände verzichten.

Diesem Beschluss, der nicht allen Mandatsträgern leicht gefallen ist, ging eine lange Diskussion voraus. Anlass war die Weigerung der Stadt, für den Donnerstagabend Ausschankgenehmigungen für Vereins- und Privatstände zu erteilen. Grund: Gewerbliche Angebote dieser Art können nach dem Gaststättengesetz nicht genehmigt werden.

Dass hatte die Verwaltung bereits in der Dezembersitzung der Bezirksvertretung angekündigt, wurde aber von der Politik beauftragt, nach einer Lösung für dieses Problem zu suchen. "Ist der Beschluss vom Dezember nun Fisch oder Fleisch", fragte Günter Dick, Leiter des Marktamtes. Will heißen: Wenn es bei der Reduzierung von sechs auf Kirmestagen bleiben soll, dann fällt der Donnerstag aus.

[kein Linktext vorhanden]Einzige Ausnahme: Die Stadt wäre bereit gewesen, die After-Job-Party zu genehmigen. Diese Art der Veranstaltung hätte man als eigenständiges Fest nach dem Gaststättengesetz genehmigen können. Das wollten dann aber die Politiker auch nicht. Günter Dederichs (CDU) erklärte warum: "Wir können den Anliegern den Ausschank nicht verbieten, wenn wenige Meter weiter 2500 Menschen in einem Zelt bei Bier feiern dürfen. Das passt nicht und würde zu einem Aufstand der Pützchener Bürger führen." Dieser Einschätzung schlossen sich alle Kollegen an.

Rico Fenoglio: "Die Bonner wollen die After-Job-Party"

Eventmanager Rico Fenoglio, der die After-Job-Party drei Jahre lang mit großem Erfolg auf dem Jahrmarkt durchgeführt hat, nahm gestern zu der Entscheidung Stellung: "Ich bedauere das sehr. Die Bonner wollen dieses Fest, das beweist die Beteiligung. Aber wir akzeptieren die Entscheidung, weil gleiches Recht für alle gelten muss. Persönlich hätte ich mit gewünscht, dass der Kirmesdonnerstag nicht gestrichen wird, weil dieser Auftaktabend bei den Bonnern immer besser ankam."

Fenoglio hat bereits eine Alternative entwickelt: Sollte der Zeltbetreiber mitmachen, dann will er die After-Job-Party am Freitag nach dem Fassanstich anbieten. "Dass wiederum hätte den Vorteil, dass wir nicht wie am Donnerstag bereits um 24 Uhr enden müssen, sondern bis 3 Uhr morgens weiterfeiern dürften", so der Veranstalter.

Neben dem Thema Kirmesdonnerstag diskutierten die Politiker noch einmal über alle im Dezember 2012 entschiedenen Neuerungen für das Volksfest 2013 (6. bis 10. September) und ergänzten diesen Beschluss um weitere Punkte.

Beschlüsse zur Zukunft von Pützchens Markt

  • Die Stadt Bonn wird den 646. Pützchens Markt nur fünf Tage durchführen und zwar vom 6. bis 10. September 2013.
  • Die Verwaltung wird die Schausteller verpflichten, den Aufbau der Fahrgeschäfte rechtzeitig vor Beginn des Festumzugs am Kirmesfreitag abgeschlossen zu haben.
  • Die Stadt wird für den Kirmesdonnerstag keinen gewerblichen Ausschank auf dem Marktgelände genehmigen.
  • Die Stadt wird mit dem Deutschen Schaustellerbund Kontakt aufnehmen und sich beraten lassen, wer und wie ein Konzept zur Verlängerung des Volksfestes auf zwei Wochenenden ausarbeiten kann. Angestrebter Termin ist das Jahr 2017.
  • Die Stadt entwickelt ein Toiletten-Konzept für das Marktgelände und die Zubringerstraßen. Die Nutzung der Toiletten muss kostenfrei sein. Dabei ist zu prüfen, ob die dadurch entstehenden Kosten auf die Standgebühren umgerechnet werden können.
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