Festpremiere in der Brotfrabik Afrikanisches Flair in Beuel

Beuel · Einen kleinen Eindruck von der Vielfalt des Südkontinents konnten sich die Besucher der Brotfabrik am Samstag bei der rechtsrheinischen Premiere des Afrikafests verschaffen.

 Köstlichkeiten aus diversen Ländern des Schwarzen Kontinents durften beim Afrikafest natürlich nicht fehlen.

Köstlichkeiten aus diversen Ländern des Schwarzen Kontinents durften beim Afrikafest natürlich nicht fehlen.

Foto: Max Malsch

Was ist typisch afrikanisch? Eine Frage, die sich angesichts von mehr als einer Milliarde Menschen, die den unterschiedlichsten Volksgruppen angehören und in derzeit 55 unabhängigen Staaten leben, eigentlich gar nicht beantworten lässt. Als typisch afrikanisch werden die meisten jedenfalls die Geräuschkulisse empfunden haben, die die Besucher bereits von Weitem auf die Veranstaltung einstimmte: Treibende Trommelklänge – akustisch durch den überdachten Eingangsbereich der Brotfabrik noch einmal verstärkt – begleiteten die Gäste durch den gesamten Tag.

Eigentlich kein Wunder, ist der Initiator der Veranstaltung und Gründer des Vereins Sun for Children doch auch selbst Trommler: Michel Sanya Mutambala rief vor mehr als zehn Jahren mit seiner Trommelgruppe „Djua“ ein Projekt ins Leben, mit dem Straßenkinder in der Ostkongolesischen Stadt Goma unterstützt werden. Es gibt in seiner Heimat den Spruch „Mit einem Stock in der Hand kann man eine Schlange bekämpfen“ – will sagen, man soll sich der Mittel bedienen, die einem zur Verfügung stehen, um ein Ziel zu erreichen.

„Aus 'Djua', dem Suaheli-Wort für 'Sonne' wurde dank der tatkräftigen Unterstützung vieler engagierter Helfer schnell der Verein „Sun for Children“, der heute um die 140 Mitglieder zählt“, sagte die Vorsitzende Willeke Kliesow nach der Eröffnungsrede. Dem Vereinsziel, elternlosen Kindern in Goma ein sicheres Zuhause mit familienähnlichen Strukturen zu ermöglichen, kommen auch die gesamten Einnahmen des Afrikafestes zugute. Und wer etwas mehr über Mutambalas Heimatland erfahren wollte, als in den täglichen Nachrichten zu hören ist, konnte dies bei einem Vortrag tun, den Mukengere Cikara von der Kongolesischen Union für die Besucher hielt.

Vor dem ernsten Hintergrund kam aber die sprichwörtliche afrikanische Lebensfreude nicht zu kurz, und passend zum Vereinsnamen vergnügten sich unzählige Kinder in der Spätsommersonne: Trommel-, Sing- und Tanzworkshops für die Jüngsten aber auch für Erwachsene boten einen heiteren und bunten Einstieg. Wer das Trommeln nicht nur hören, sondern auch selbst sein Rhythmusgefühl entdecken wollte, hatte dazu reichlich Gelegenheit: Workshops für Anfänger und Fortgeschrittene jeden Alters waren der Publikumsmagnet des Tages. Die Erwachsenen wurden von Marc Vandamme und Shaibu Dasana in die Kunst des Djembe-Spiels eingeführt: eine einfellige Bechertrommel aus Westafrika, deren Korpus aus einem ausgehöhlten Baumstamm besteht.

Kunst und Kunsthandwerk sowie diverse kulinarische Spezialitäten gab es an den Ständen zu kaufen, die rings um den Innenhof der Brotfabrik aufgebaut waren. Die Musiker Lion Baryton, Shaibu & Friends, die Band Africa Acoustic sowie Pape Seck sorgten für den musikalischen Rahmen. Eine afrikanische Modenschau ergänzte das Bühnenprogramm.

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