Beginn der Wallfahrtsoktav in Pützchen Pater: „Die Kirche darf kein Clubhaus sein“

PÜTZCHEN · Mit der Brunnensegnung nimmt in Pützchen die Wallfahrtsoktav zu Ehren von Sankt Adelheid ihren Anfang. Am Montag machen sich die Frauen auf den Weg.

 Pater Tijo George Thannickal segnet das Brünnchen, danach feiern die Pützchener den Auftaktgottesdisnt für die Adelheidisoktav.

Pater Tijo George Thannickal segnet das Brünnchen, danach feiern die Pützchener den Auftaktgottesdisnt für die Adelheidisoktav.

Foto: Stefan Knopp

„Die Kirche darf kein Clubhaus sein“, beschwor Pater Tijo George Thannickal CMI am Samstag die Besucher der Abendmesse in Sankt Adelheid, mit der die Gemeinde die Wallfahrtsoktav zu Ehren der Heiligen Adelheid eröffnete. Keine geschlossene Gesellschaft, sondern eine Gaststätte solle sie sein, „ein offener Treffpunkt für Jedermann“. Als solcher präsentiert sich die katholische Kirche in Pützchen in den nächsten Wochen.

Pater Tijo George Thannickal begann den Gottesdienst, der vom Kantatenchor an St. Adelheid begleitet wurde, mit der traditionellen Segnung des Brunnens auf dem Platz zwischen Kirche und Pfarrzentrum, aus dem Adelheid vor mehr als 1000 Jahren der Legende nach heilkräftiges Wasser hat fließen lassen. Nach der Prozession in die Kirche entzündete Oberbürgermeister Ashok Sridharan die Votivkerze für die diesjährige Wallfahrtsoktav.

In seiner Predigt ging Pater Tijo George Thannickal auf die Frage ein, woran wir unseren persönlichen Wert messen. Man müsse weg von Statussymbolen und gesellschaftlichen Rangordnungen. „Von Adelheid können wir lernen, unseren persönlichen Wert daran zu messen, ob wir bereit sind, Not von Fremden zu lindern und Armen zu helfen“, sagte er auch mit Bezug auf die Flüchtlinge, die nach Deutschland gekommen sind.

„Auch die Heilige Adelheid hat lernen müssen, dass Gott uns nur sichtbar ist im Antlitz eines anderen Menschen“, so der Pater. Sie habe damals sehr hohes soziales Engagement gezeigt und sei deshalb eine gute „Wegbegleiterin zu Gott“.

Das ist auch das Motto dieser Oktav, zu der bis Sonntag, 4. September, viele Wallfahrer erwartet werden. Sie können am Montag, Mittwoch und Freitag jeweils eine Heilige Messe ab 9 Uhr in der Kapelle besuchen. Am Dienstag und Donnerstag findet statt dessen ab 8 Uhr ein ökumenischer Wortgottesdienst in der Kirche statt.

Am Montag besuchen ab 15 Uhr Kindergartenkinder aus dem Dekanat Beuel Sankt Adelheid. Laut Lilo Patt-Krahe vom Pfarrausschuss kommen rund 400 Pilgerinnen zur Frauenwallfahrt. Sie feiern am Dienstag ab 15 Uhr die Heilige Messe. Am Donnerstag folgt die Andacht der Männer ab 19 Uhr in der Kapelle.

Für Freitag, 15 Uhr, ist die Heilige Messe mit Krankensalbung im Seniorenheim St. Albertus-Magnus-Haus Pützchen angesetzt. Am Samstag gibt es eine Messe für Jugendliche und junge Erwachsene ab 17 Uhr in der Kirche. Der zweite Oktavsonntag beginnt mit der Messe um 9.30 Uhr, ab 11.15 Uhr wird eine Pilgerandacht abgehalten.

Außerdem ist von 8 bis 12 Uhr das Wallfahrtscafé der kfd im Pfarrzentrum geöffnet. Die Oktav endet mit einer Andacht mit Lichterprozession ab 20 Uhr. Während Pützchens Markt, vom 9. bis 13. September, gibt es täglich eine Messe ab 18.30 Uhr, am Sonntag, 11. September, wird um 10 Uhr ein Gottesdienst auf den Marktwiesen gefeiert.

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