Verkehr in Schweinheim Ortsausschuss fordert mehr Kontrollen

SCHWEINHEIM · Einmal mehr stand die allgemeine Park- und Verkehrssituation in Schweinheim im Mittelpunkt des Interesses einer Bürgerversammlung im Sebastianushof, zu der der Ortsausschuss eingeladen hatte. Erneut konstatierte der Vorsitzende des Ortsausschusses, Klaus Simon: "Die maximale Belastungsgrenze ist erreicht."

 In desolatem Zustand: der steile Abschnitt der Venner Straße. Der Ausbau soll noch in diesem Jahr beginnen. Viele Schweinheimer befürchten dadurch noch zusätzliche Verkehrsprobleme.

In desolatem Zustand: der steile Abschnitt der Venner Straße. Der Ausbau soll noch in diesem Jahr beginnen. Viele Schweinheimer befürchten dadurch noch zusätzliche Verkehrsprobleme.

Foto: FROMMANN

Auch Bürgermeister Horst Naaß meinte: "Die Belastungen des Wohnorts Schweinheim durch die Verkehrssituation, verursacht vor allem durch die Reha-Klinik, sind weiterhin und mit zunehmender Tendenz erheblich. Durch den Ausbau der Venner Straße, der Ende des Jahres beginnen soll, und dem damit verbundenen Wegfall von Parkplätzen wird sich die Situation verschärfen. Die Stadtverwaltung hat bisher nichts unternommen, um die unzumutbaren Verhältnisse zu beseitigen."

Die Lösungsvorschläge der Verwaltung - Einführung eines Job-Tickets für die Mitarbeiter der Reha-Klinik, bessere Ausnutzung des Parkraums auf dem Reha-Gelände sowie ein verbessertes ÖPNV-Angebot - wurden bislang nicht umgesetzt, "es geschah vielmehr das Gegenteil", so Naaß.

Die Verwaltung habe die Genehmigung für den Ausbau der Reha-Klinik um eine Intensivstation, die eine erhebliche Zunahme des Verkehrs bedeute, erteilt, ohne für genügend Parkraum zu sorgen und das Gesamtproblem des fehlenden Parkraums für die große Zahl der Bediensteten und Besucher der Reha-Klinik anzugehen. "Die baurechtlichen Stellplatzpflichten wurden nicht umgesetzt, das Gebot zur Rücksichtnahme auf die reinen Wohngebiete wurde nicht beachtet", meinte Naaß.

Gespräche zwischen Stadtwerken und Vertretern der Reha-Klinik in Bezug auf ein Jobticket hätten bislang noch zu keinen konkreten Ergebnissen geführt. Und das, obwohl man der Geschäftsleitung der Klinik seitens der Stadtwerke "goldene Brücken gebaut habe." Auch nach Ansicht von Benedikt Hauser (CDU) wäre die Einführung von Job-Tickets "leicht lösbar." Kritisiert wurde von den anwesenden Bürgern auch das zunehmend verkehrswidrige Parken, unter anderem in der Waldburgstraße.

Mit Blick auf den ebenfalls anwesenden Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Bad Godesberg, Alo von der Kall, meinte Simon: "Wir wünschen uns mehr Druck gegen Falschparker." Zu den "Forderungen für eine sozialverträgliche Verkehrssituation in Schweinheim", die der Bürgermeister in einem Papier zusammengefasst hatte und verteilte, gehört auch der Bau einer doppelstöckigen Hochgarage am Stümpchenswegs für rund 200 Autos. Diese sei von der Klinik auch zugesagt worden.

Am Wochenende nutzte der Ortsausschuss das 16. Brunnenfest auch zur Eröffnung des erweiterten Spielplatzes Am Lenkert und hatte viele junge Familien zu einem Umtrunk eingeladen. Das amtierende Maipaar, Steffi Wißkirchen und Kai Haupt, sorgte dabei für leckeren Reibekuchen. Apropos Spielplatz: Auf der Wunschliste einiger Bürger steht auch ein "Spielplatz für die Großen", ein Bouleplatz. Der soll, so Klaus Simon, ganz in der Nähe des Brunnens entstehen.

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