Arbeiten an der Burgschule Hallensanierung bremst Sportler aus

BAD GODESBERG · "Es ist eine unendliche Geschichte", sagt Volleyballtrainer Johannes Wandt resigniert. Und meint die Arbeiten an der Turnhalle der Burgschule. Denn sein Kursus, der dem Programm des Godesberger Turnvereins entstammt, kann nach wie vor nicht in der Schulturnhalle an der Winterstraße stattfinden - obwohl die Stadt laut Wandt das Ende der Herbstferien als Abschlusstermin genannt hatte.

 Lager statt Sportstätte: Die Turnhalle der Burgschule kann nicht benutzt werden, weil das Gebäude saniert wird.

Lager statt Sportstätte: Die Turnhalle der Burgschule kann nicht benutzt werden, weil das Gebäude saniert wird.

Foto: Ronald Friese

Wie berichtet, wurden in der Burg- und der Siebengebirgsschule Schadstoffe gefunden, auch die Ausstattung in Sachen Brandschutz war mangelhaft. 2009 wurden die Gebäude abgerissen, auf dem alten Grundriss entstanden neue Gebäude. Während der zweijährigen Übergangszeit waren die Schüler in Containern auf dem Sportgelände des Aloisiuskollegs und in den leerstehenden Gebäuden der ehemaligen Michaelschule und der Bonn International School an der Friesdorfer Straße untergekommen. Im Zuge der Sanierung wurde auch die Turnhalle in Sachen Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht, Schadstoffe wurden entfernt. Während dieser Zeit war die Halle natürlich nicht nur für die Schule, sondern auch für die Vereine tabu.

"Als alles fertig war, konnten wir die Halle wieder nutzen", sagt Wandt. Aber eben nur temporär. Denn für dieses Jahr stand die energetische Sanierung der Halle auf dem Programm. In Angriff genommen wurden für rund 1,3 Millionen Euro Dachdämmung, Heizung, Lüftung, Elektrizität, Fenster und Türen sowie Innendämmung. Duschen, Umkleiden und Toiletten erhalten neue Wandflächen.

Damit standen die Vereine abermals vor verschlossenen Türen. "Wir waren in der Burgschule, wurden an die Friesdorfer Straße ausquartiert", erzählt Wandt. Danach ging es wieder in die Burgschulhalle, nach den Sommerferien dieses Jahres hieß der Trainingsort auf einmal Beethovenschule. Aus Belegungsgründen musste der Volleyballkurs dort von Montag auf Dienstag verlegt werden. Nach den Herbstferien aber wollten die Leichtathleten wieder auf ihren alten Dienstagstermin zurück - die Volleyballer mussten weichen. Und trainieren nun mittwochs in der Donatusschule.

"Die Teilnehmer stellen sich langfristig auf die Trainingszeiten ein", sagt Wandt. Ein Wechsel wirke kontraproduktiv und habe ihn bereits acht Spieler gekostet. Das Schlimmste für ihn ist, "dass kein Ende in Sicht ist". Die Volleyballer sind nicht die einzigen, die unter der geschlossenen Halle leiden. Auch die Turn- und Gymnastikgruppen sind betroffen. Die meisten wichen auf andere Zeiten und Orte aus, eine Übungsleiterin turnte und spielte bislang mit ihren acht- bis elfjährigen Schützlingen draußen, was im November jedoch kaum eine Alternative sein dürfte.

Die Stadt habe stets kommuniziert, dass die Arbeiten erst im Dezember fertig würden, der Zeitpunkt nach den Herbstferien sei nicht genannt worden, entgegnet Elke Palm vom städtischen Presseamt dem Vorwurf Wandts. Allerdings kommen die Sportler dieses Jahr nicht mehr in die Halle: Erst gegen Mitte Januar wird laut Palm alles fertig sein. Dass sich die Fertigstellung verschiebt, könne bei Bauarbeiten leider passieren. Laut Stadtverwaltung hatten sich bei den Arbeiten überraschend massive Schäden an den Grundleitungen zur Wasserversorgung gezeigt. Deshalb mussten die Böden aufgestemmt und die Rohre neu verlegt werden.

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