Gastronomie am Panoramabad in Rüngsdorf Restaurant oder Sonnenterrasse?

RÜNGSDORF · Seit knapp zehn Jahren steht das Restaurant im Panoramabad Rüngsdorf leer. Jetzt diskutieren Bezirksvertretung und Sportausschuss über eine Wiederbelebung des Gebäudes.

 Wo heute Unkraut sprießt, könnte bald eine Sonnenterrasse für die Badegäste entstehen.

Wo heute Unkraut sprießt, könnte bald eine Sonnenterrasse für die Badegäste entstehen.

Foto: Ronald Friese

Am besten wäre es, wenn das leer stehende Restaurant am Panoramabad Rüngsdorf auch künftig wieder als gastronomischer Betrieb genutzt würde. Da waren sich die Mitglieder von Bezirksvertretung und Sportausschuss bei einem Ortstermin einig. Sollte sich dies nicht realisieren lassen, wünschen sie sich, dass ein Teil des Gebäudes abgerissen wird. Und in dem bestehenden Teil eine große Terrasse, eventuell mit Kiosk, installiert wird. Ob sich eine Möglichkeit durchsetzt - das wird die Verwaltung nun prüfen, versprach Bäderamtsleiter Martin Herkt.

Denn eins ist klar: In dem Gebäude, das seit knapp zehn Jahren leer steht, muss eine Menge getan werden. Für die Küche gibt es keine Lizenz mehr, der Brandschutz ist veraltet, die Sanitäranlagen sind in einem desolaten Zustand, das Dach ist undicht, und die Räume müssen entkernt werden: Dies waren nur einige der Probleme, die Sabine Ludolph vom Städtischen Gebäudemanagement den Politikern darlegte. "Das einzige, was mir hier Freude macht, sind die guten Fenster. Die müssten nicht ausgetauscht werden", sagte sie.

"So kann man niemandem die Räume überlassen"
Bäderamtsleiter, Martin Herkt

Doch wie hoch wären die Investitionskosten? Wie berichtet, hatte die Verwaltung drei Varianten für die künftige Nutzung des Gebäudes erarbeitet. Nummer eins: Das ehemalige Restaurant plus die angeschlossene Ex-Wohnung des Betreibers (insgesamt rund 600 Quadratmeter) werden gemeinsam - oder unabhängig voneinander - erneuert. Insgesamt lägen die Kosten bei mehr als einer halben Million Euro, wobei ungefähr die Hälfte auf jede Maßnahme fallen würde. Die zweite Variante sieht vor, alles abzureißen und eine große Terrasse für Badbesucher zu bauen. Dies würde mit 450.000 Euro zu Buche schlagen, sagte Sabine Ludolph.

Nummer drei sieht eine ganzjährige Nutzung als Gastronomie vor. Weil dann alles erneuert werden müsste, käme man nach einer Kalkulation auf eine bis eineinhalb Million.

Dass den Politikern trotzdem eine gastronomische Nutzung am liebsten wäre, stellte sich im Zuge der Diskussion schnell heraus. Nur: Soll es ein Kiosk oder ein Restaurant sein? Wie hoch wäre die Miete? Könnte man diese mit dem Umsatz zusammenbringen? Würden die Gäste das Angebot ganzjährig nutzen? Und wie sieht es mit einer Nutzung durch einen Verein wie die SG Wago aus? Dass diese Variante ausscheidet, zeigte sich schnell. "Man kann niemandem die Räume so überlassen", sagte Herkt. Bei einer Nutzung als Vereinsfitnessraum aber "haben wir immense Kosten und kriegen nichts rein".

Zum Schluss einigten sich alle darauf, dass die Verwaltung sich das Gebäude noch einmal mit einem Experten vom Hotel- und Gaststättenverband anschaut. Hält der ein Restaurant oder ähnliches an der Stelle für rentabel, soll das Haus vermarktet werden. Wenn nicht, könnte die Terrasse Wirklichkeit werden. Sofern genug Geld da ist.

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