Simon I. - Ein Kurzporträt Prinz in Bonn, Vater in Rüngsdorf

BONN · Simon Schneider ist Familienmensch. Daran ändert auch sein aktuell zeitintensives Ehrenamt nichts. Er ist Prinz Karneval und damit oberster Repräsentant dieses rheinischen Brauchtums in Bonn. Leonie (6), Valentin (3) und Amelie (2) wissen es zu schätzen, dass ihr Vater trotz mehr als 350 Bühnenauftritten Zeit für die Familie findet.

Und auch Schneiders Frau Dorothee ist froh, dass der Alltag durch das Prinzenamt nicht völlig durcheinandergewirbelt wird. "Bislang habe ich es auch während meiner Regentschaft geschafft, morgens Leonie in die Schule und Valentin in den Kindergarten zu bringen", freut sich Simon I. darüber, dass der in der Familie geschätzte Vormittagsrhythmus noch Bestand hat.

Dass diese Session achteinhalb Wochen dauert und erst am 5. März endet, kommt dem Narrenherrscher deshalb sehr entgegen. "Im Januar konnte ich sogar tageweise noch für einige Stunden ins Büro gehen", erklärte der Prinz. Aber auch er weiß, dass die Taktung der Termine in der bevorstehenden heißen Phase enger werden wird.

"Wir haben tolle Eltern, die immer dann einspringen, wenn wir sie brauchen. So gelingt es mir immer wieder, den einen oder anderen Auftritt meines Mannes mitzuerleben", sagte Dorothee Schneider im Gespräch mit dem GA. Die Kinder sind stolz auf den Papa, zumindest die beiden Älteren.

Leonie und Valentin erzählen jedem, dass ihr Vater Prinz ist - egal, ob ihr Gegenüber es wissen will oder nicht. Nesthäkchen Amelie bringt zumindest zaghaft "Papa Karneval" über die Lippen. Für Valentin steht fest: Er will Kinderprinz werden. Und Leonie möchte bald in einer Kindertanzgruppe mitmachen.

"Mir ist wichtig, dass die Kinder meine Prinzenzeit miterleben können. Deshalb nehmen wir sie hin und wieder auch mal zu Auftritten mit", betont Simon Schneider. Die Tollitäten-Besuche in der Beethoven-Schule in Bad Godesberg und im Kindergarten "Hens-Pänz" sind deshalb für den Prinz angenehmes Pflichtprogramm.

Bei der Gala-Prunksitzung seiner Karnevalsgesellschaft "Alkoholisierte Funken" im Jahr 2010 entstand aus einer Bierlaune die Idee, sich zusammen mit Verena Janssen als Prinzenpaar zu bewerben. Walter Düren, Strippenzieher bei den Alko-Funken, stellte dann den Kontakt zum Festausschuss Bonner Karneval her, und von da an lief das Bewerbungsverfahren.

Jetzt, wo mehr als die Hälfte der Regentschaft hinter Simon I. liegt, zieht er eine positive Halbzeitbilanz: "Es ist noch viel außergewöhnlicher und schöner, als ich es mir vorgestellt habe." Gefragt, wie er sich sein Leben nach Aschermittwoch vorstellt, antwortete der Prinz: "Dann werden natürlich Familie und Beruf im Mittelpunkt meines Lebens stehen."

Und er wird auch wieder mehr Zeit haben, um seinem Hobby nachgehen zu können. Simon Schneider liebt Musik und legt als DJ bei Partys "gute Mucke" auf. Bei den Alkoholisierten Funken trägt er deshalb auch den Spitznamen "Kapellmeister".

Zur Person

Simon Schneider wurde 1972 am Bodensee in der Schweiz geboren. Im selben Jahr zog die Familie nach Bad Godesberg. Er studierte unter anderem in Bonn Jura. Er lebt mit seiner Frau Dorothee und drei Kindern in Rüngsdorf und arbeitet seit neun Jahren in Bonn beim High-Tech Gründerfonds als Investment Direktor.

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