Ruderverein des Pädagogiums Frühsport mit Gebirgspanorama

RÜNGSDORF · 105 Jahre alt und fit wie lange nicht mehr. Der Ruderverein des Pädagogiums (RVPG) erlebt - vor allem in den letzten beiden Jahren - eine regelrechte Renaissance. Zu verdanken ist das nach Ansicht des Vorsitzenden Peter Alex vor allem einem sehr engagierten Schülervorstand, "der selbstständig wesentliche Teile des Ruderbetriebs organisiert und mit seiner Motivation alle mitreißt".

 Vor dem Bootshaus des Rudervereins Pädagogium Godesberg starten (v.l.) Michael Hüttemann, Stephanie Privat, Peter Alex und Leon Alef zur Fahrt auf dem Rhein.

Vor dem Bootshaus des Rudervereins Pädagogium Godesberg starten (v.l.) Michael Hüttemann, Stephanie Privat, Peter Alex und Leon Alef zur Fahrt auf dem Rhein.

Foto: Ronald Friese

Wer sich in der Schule als auch bei Ehemaligen umhört, fühlt sich ob dieses Eindrucks bestätigt und findet rasch begeisterte Ruderer. Zu ihnen gehört beispielsweise Stephanie Privat, Ehemalige und Schülermutter von zwei Kindern am Päda: "Dreimal in der Woche gehen Ehemalige gemeinsam mit Schülern aufs Wasser, und das um sechs Uhr morgens - das finde ich einfach genial."

Knapp 800 Kilometer ist Privat in diesem Jahr bereits gerudert, an ihrem Vorsitzenden wird sie allerdings nicht so schnell vorbeikommen. "Der hat im Moment 500 Kilometer mehr drauf als alle anderen", erzählt sie.

Am 12. Mai 1909 richtete Professor Otto Kühne ein Gesuch um Genehmigung eines Anlegeplatzes für das schwimmende Bootshaus an die Königliche Wasserbauinspektion in Oberwinter - mit Erfolg. Bis der Ruderverein ein festes Dach über dem Kopf hatte, dauerte es dann noch ein Jahr. Mit finanzieller Unterstützung ehemaliger Päda-Schüler wurde das Bootshaus, das heute in unmittelbarer Nachbarschaft des Panoramabads liegt, am 13. Juli 1910 eingeweiht.

Damals wie heute besteht der Verein aus einem Mix ehemaliger und aktueller Päda-Schüler. Vor allem über die vielen jungen Mitglieder freut sich der 17-jährige Leon Alef, 1. Schülerruderwart, der zurzeit die 11. Klasse besucht: "In den letzten zwei Jahren haben wir viele neue Mitglieder hinzugewinnen können. Und alle fühlen sich hier sehr wohl, es ist ein bisschen wie eine Familie", beschreibt er die Atmosphäre. Und: "Die Freiheit, die wir hier haben, ist eine andere als in der Schule."

Von mittwochs bis sonntags gibt es für alle Mitglieder zahlreiche Angebote, um ihrem Hobby nachzugehen, die Montage und Dienstage sind rund um das Bootshaus für den Schulsport reserviert. "Mit dem Panorama des Siebengebirges haben die Ruderer am Rhein dazu eine der schönsten Heimatstrecken überhaupt", meint Peter Alex.

Aber was macht eigentlich die Faszination Rudern aus? "Rudern ist eine Sportart, die alle zusammenbringt: Die Jungen und jung Gebliebenen ebenso wie die Freizeit- und die Leistungssportler", so Alex. Darüber hinaus bieten gemeinsame Wanderausflüge, das so genannte Startercamp, das immer über Pfingsten in der Nähe von Düsseldorf stattfindet, sowie gemeinsame Festivitäten am Bootshaus Gelegenheit, den Sport und die Geselligkeit miteinander zu verbinden.

Durch den Anstieg der RVPG-Mitgliederanzahl werden die Boote und das Bootsmaterial im Verein zunehmend stark beansprucht. Obwohl viele Reparaturen auch in Eigenregie ausgeführt werden, sind hin und wieder größere Reparaturen beziehungsweise Neuanschaffungen von Booten notwendig. So werden am heutigen Samstag zwei neue Skiffs und ein neuer Einer im Rahmen des RVPG-Sommerfestes eingeweiht.

"Auch künftig wollen wir dazu beitragen, dass der RVPG so bleibt, wie er heute schon ist: Ein Ruderverein, dem sich alle Mitglieder verbunden fühlen und zu dem sie immer wieder gerne kommen", so Peter Alex.

Das Sommerfest am Bootshaus des RVPG in der Rheinstraße 94 startet heute um 14 Uhr mit der Auffahrt. Um 17 Uhr werden die zwei neuen Skiffs sowie der neue Einer getauft. Nach der Jungfernfahrt folgt ein geselliges Beisammensein. Weitere Infos unter www.rvpg.de.

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