Bauprojekt in Rüngsdorf Beckers Garten nimmt Hürde

RÜNGSDORF · Kritisiert von Bürger Bund, Linken und Teilen der Grünen hat das Bauvorhaben Beckers Garten des Bad Godesberger Unternehmers Marc Asbeck eine weitere politische Hürde genommen. So stimmte die Bezirksvertretung mehrheitlich der öffentlichen Auslegung der Pläne zu - und damit einem weiteren Schritt in Richtung Baugenehmigung.

Weiterhin besteht Uneinigkeit hinsichtlich Gebäudehöhe, Geschosszahl und der Größe der zu bebauenden Fläche. So erinnerte Ulrich Hauschild (FDP) an den Ratsbeschluss von 2000, der allenfalls drei Geschosse ohne Staffelgeschoss vorgesehen hatte.

Dass ein solches Staffelgeschoss nun auf den vier zur Rheinfront gelegenen Stadtvillen vorgesehen ist, ist jedoch keine Neuigkeit, sondern seit geraumer Zeit Gegenstand der Beratungen. Rainer Koch vom städtischen Katasteramt verwies auf die Tieferlegung der Gebäude mittels Abgrabung, mit der die Bauten um mehrere Meter reduziert werden könnten.

Zudem seien die Häuser in der aktuellen Planung schmaler als zunächst vorgesehen. Beide Faktoren, so Koch, kämen der Grünfläche und dem Abstand zu den Grundstücksflächen zugute. Als Kompromiss seien die Staffelgeschosse aus Sicht der Stadtverwaltung zuzulassen, zumal die Zahl der Wohneinheiten nach mehreren Reduzierungen der Pläne bei nunmehr 49 liege.

Marcel Schmitt vom Bürger Bund vermag das nicht zu besänftigen. In seinen Augen sind die Rohbauten des benachbarten Wohnquartiers Rhein-Entrée auf dem Gelände der früheren französischen Botschaft ein abschreckendes Beispiel. "Dort ist es schlimmer gekommen als ich befürchtet habe. Und so wird es auch in Beckers Garten aussehen", schimpft Schmitt.

Eine spezielle Sorge, die auch in der bisherigen Bürgerbeteiligung zur Sprache kam, konnte ihm die Stadtverwaltung inzwischen nehmen: So ist die benachbarte Schlosserei Gutachten zufolge nicht in ihrem Bestand bedroht. So war befürchtet worden, dass aus dem Betrieb dringender Lärm und Geruch zu Klagen der künftigen Nachbarn führen könnte. Nach Auskunft von Rainer Koch haben sich alle Seiten jedoch an einen Tisch begeben, um Unwägbarkeiten wie diese vorab zu klären.

"Die Schlosserei ist in ihrem Bestand gesichert", so Koch, der zudem die Befürchtungen unzumutbarer Verkehrsbelastung nachvollziehen, jedoch nicht teilen kann: So sei die Verwaltung fest davon überzeugt, dass für alle 49 Wohneinheiten ausreichend Stellplätze vorhanden sein werden und sich auch die Verkehrsbelastung der umliegenden Straßen in Grenzen halten werde.

Den Umstand, dass unter den Mietwohnungen keine Sozialwohnungen sein werden, erklärt Koch mit der Renditeerwartung des Investors. Ein Hinweis, den Ralf Ehresmann (Linke) in der Bezirksvertretung mit der Bemerkung quittierte, er sei nicht gewählt, um Renditeerwartungen zu erfüllen.

Das sagen die Bürger:

Zahlreiche Eingaben sind bei der Stadtverwaltung bei der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung eingegangen. Bedenken galten dabei dem Erhalt des Rheinpanoramas, der Verkehrssituation in den umliegenden Straßen und auf der Ubierstraße, der Zahl der verfügbaren Parkplätze und dem Baustellenmanagement. Ebenso wurden die Höhen und teilweise die Dachformen der geplanten Gebäude kritisiert.

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