Rheinhotel Dreesen Altbau steht nicht unter Denkmalschutz

Rüngsdorf · Neben den entstehenden Wohnhäusern auf dem Gelände der früheren französischen Botschaft (Rhein-Entrée) und den geplanten Mietwohnungen (Rheinblick-Palais) auf dem Areal Beckers Garten ist es das dritte Bauvorhaben in Rüngsdorf, dessen Planung in der Öffentlichkeit für große Aufmerksamkeit sorgt. Die Rede ist von der Erweiterung des Rheinhotels Dreesen.

Während die ersten Präsentationen des Vorhabens ein geteiltes Echo hervorrief, zeigte sich mancher verwundert darüber, dass das historisch bedeutsame Haus nicht - wie man vielleicht erwarten würde - unter Denkmalschutz steht. Die FDP hatte ob dieser Erkenntnis vergeblich beantragt, dies unverzüglich zu ändern, bislang jedoch vergeblich. Warum das berühmte Hotel bis dato nicht unter Denkmalschutz steht, erklärte jetzt der Leiter der Unteren Denkmalbehörde, Franz-Josef Talbot, den Mitgliedern der Bezirksvertretung Bad Godesberg.

Bislang, so Talbot, seien mit den Eigentümern lediglich Ortstermine zur Besichtigung abgestimmt worden. Inwieweit sich an dem Status des Gebäudes in absehbarer Zeit etwas ändern wird, vermochte Talbot jedoch nicht zu sagen. Ebenso enthielt sich der Denkmalschützer jeglicher Aussage, aus der eine Denkmalwürdigkeit des Hotels herauszulesen gewesen wäre. "Das Entscheidende ist nicht die Bedeutung eines Gebäudes", so Talbot.

Vielmehr müsse diese Bedeutung auch an konkreten baulichen Elementen ablesbar sein. "Das Rheinhotel Dreesen hat sich in seiner Geschichte permanent verändert und sah beispielsweise 1938 ganz anders aus als heute", so Talbot. An der baulichen Substanz allein lasse sich im konkreten Fall die historische Bedeutung nicht festmachen, meinte Talbot.

Insofern stelle sich die Frage, welche Epoche als Ermessensgrundlage dienen sollte. Wie auch Vertreter der CDU und des Bürger Bundes zeigten sich die Liberalen zwar erstaunt über diese Information der Denkmalbehörde, zogen ihren Antrag dann aber zurück.

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