Aktion "Offene Gartenpforte" Privatleute öffnen Gärten für Gäste

PLITTERSDORF · Hinter der Gartenpforte von Eleonore Schuckmann-Tröder in der Roonstraße eröffnet sich dem Besucher mitten in der Stadt ein grüner Park im Mini-Format.

Vom gärtnerischen Geschick der Pflanzenfreundin überzeugten sich am Dienstag Umweltdezernent Rüdiger Wagner, Dieter Fuchs, Leiter des Amtes für Stadtgrün, und Petra Luhmer, zuständig für die Organisation der Offenen Gartenpforte. Begeistert führte die Gärtnerin die Besucher durch ihre grüne Oase. Auf rund 700 Quadratmetern hat sie einen Ort für die Seele erschaffen. "Das Garten-Gen habe ich von meiner Großmutter geerbt", sagte Eleonore Schuckmann-Tröder.

Als Gegenpol zum Wohnhaus aus den 20er Jahren stehen zu Füßen einer alten Weide eine berankte Pergola und eine Efeulaube mit altem Bauerngerät und mediterraner Keramik, umgeben von Stauden- und Rundbeeten, Buchskugeln und Eibenformschnitten sowie Skulpturen aus Stein und Holz. Verschiedene Sitzplätze laden die Besucher ein, immer wieder neue Gartenansichten zu entdecken.

"Ein wunderbarer Ausgleich und eine stete Aufgabe", meinte Wagner beeindruckt. "Die Gärten in der Stadt", so der Umweltdezernent, "haben eine ganz wichtige Funktion als Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen." Die Aktion "Offene Gartenpforte" biete außerdem den Bürgern, sowohl Garteneigentümern als auch Besuchern, Gelegenheit, sich auszutauschen.

"Ich empfinde genau das als sehr bereichernd", sagte Schuckmann-Tröder, die bereits im sechsten Jahr an der "Offenen Gartenpforte" teilnimmt. "Ich habe auf diese Weise schon sehr viele interessante Menschen kennengelernt, die sich hier sehr wohl gefühlt haben." Kein Wunder, bei diesem mit viel Liebe zum Detail angelegten nostalgischen Garten, der Gefühle wie Harmonie und Lebensfreude auslöst.

Die "Aktion Offene Gartenpforte" geht auf eine Initiative in England aus dem Jahr 1927 zurück. Dort wurde im Andenken an Königin Alexandra der National Gardens Scheme Charitable Trust errichtet. Ziel der Aktion war es, attraktive Privatgärten an besonderen Tagen für Besucher zu öffnen, um dann das eingenommene Eintritts einem Hilfsfonds für die Krankenpflege zukommen zu lassen.

Im Rheinland wurde die Aktion im Jahr 2002 ins Leben gerufen. Das Amt für Stadtgrün hat seit dem Jahr 2006 die Koordination für das südliche Rheinland übernommen. "Das ist ein immenser Aufwand", so Amtsleiter Dieter Fuchs. der von einer "Erfolgsgeschichte" sprach. Das Interesse beim Publikum und die Anzahl der teilnehmenden Gärten seien seit den Anfängen stetig gewachsen. Und dennoch: "Ich würde mich über noch mehr Bonner freuen, die mitmachen", so Petra Luhmer, Ansprechpartnerin bei der Stadt.

Offene Gartenpforte

Die Termine der Offenen Gartenpforte sind an den Wochenenden 17./ 18. Mai, 14./15. Juni sowie am 12. und 13. Juli. Der Eintritt ist in allen Gärten frei. Ausführliche Informationen gibt es im Internet auf www.offene-gartenpforte.de. Dort findet man auch einen Wegweiser zu den rund 150 privaten Gärten in der Region, davon 44 in Bonn. Ansprechpartnerin in Bonn ist das Amt für Stadtgrün, Petra Luhmer, Telefon 0228/774246.

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