Verkehrschaos in Plittersdorf Parkgebühren für Berufspendler?

BAD GODESBERG · Wer lindert unsere Qual der täglichen Parkplatzsuche vor unseren Häusern? Das war, kurz zusammengefasst, die flehende Frage, die zuletzt immer häufiger von Bürgern aus den Stadtteilen Plittersdorf und Hochkreuz zu hören war.

Die Stadtverwaltung hat für den am Donnerstag, 8. Mai, tagenden Hauptausschuss jetzt einen möglichen Lösungsweg vorgeschlagen.

Post, Telekom, Bundesministerien, Postbank, Wissenschaftszentrum, Fernsehsender und eine Vielzahl weiterer Institutionen tummeln sich in den Straßen links und rechts der Kennedyallee. Zugleich übersteigt in den Wohnvierteln an Donatus- oder Ostseestraße schon die Zahl der von Anliegern benutzten Autos die der wenigen verfügbaren Parkplätze.

Weil sich aber die großen Bonner Dienstleistungsunternehmen seit einigen Jahren rings um die Rheinaue immer mehr ausdehnen und teilweise für die Firmenparkplätze Gebühren verlangen, sind die Berufspendler im Kampf um Parknischen zu harten Konkurrenten geworden.

Um dem zeitweise herrschenden Chaos langfristig Herr zu werden, stellt die Stadtverwaltung jetzt zwei Lösungsansätze in den Raum: So regt sie an, die Einführung von Parkgebühren ebenso zu untersuchen wie die Verbesserung des Angebots von Bussen und Bahnen.

Wie sich Anlieger und Pendler eine Parkraumbewirtschaftung konkret vorstellen sollen, verrät der Beschlussvorschlag der Verwaltung nicht. Er regt zum jetzigen Zeitpunkt lediglich an, die Möglichkeiten dafür zu prüfen. So seien laut Stadt "für Anwohner, für die Beschäftigten und für die Besucher Lösungen zu finden".

Im Zusammenhang mit dem öffentlichen Personennahverkehr schlägt die Stadt vor, zu untersuchen, "ob das ÖPNV-Angebot für die Beschäftigten besonders im Bereich der Kennedyallee zwischen B 9, Ludwig-Erhard-Allee und Donatusstraße ganztägig ausreichend ist". Die Verwaltung empfiehlt eine "Potenzialanalyse" und Verhandlungen mit den großen Arbeitgebern und den Anliegern.

Über den möglichen Prüfauftrag soll der Hauptausschuss des Stadtrats in seiner Sitzung am 8. Mai entscheiden. Ihren Ursprung hat die in Fahrt kommende Debatte in vorausgegangenen Diskussionen in Bad Godesberg. Dort hatten sich zuletzt auf Bitten der Plittersdorfer vor allem CDU, SPD und Bürger Bund Bonn mit dem Problem befasst.

Dabei wurde deutlich, dass auch die Kommunalpolitiker die Grenzen der Belastbarkeit als überschritten und die Lebensqualität als belastet ansehen. Ein Blick der Mandatsträger ging dabei ins benachbarte Bundesviertel, wo seit einiger Zeit Parkscheinautomaten in Betrieb sind. Diese, so ist man sich parteiübergreifend einig, dürften dann aber nicht die Anlieger schröpfen.

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