Kinderuni am Forschungszentrum Caesar Neugierige Pänz an den Mikroskopen

PLITTERSDORF · "Das macht Hoffnung für den Wissenschaftsnachwuchs", konstatierte Stephan Irsen, Leiter der Elektronenmikroskopie am Forschungszentrum Caesar nach seiner Vorlesung mit dem Titel "Reise in die Nanowelt".

 Interessante Einblicke gab es beim Tag der Mikroskopie.

Interessante Einblicke gab es beim Tag der Mikroskopie.

Foto: Ronald Friese

"Ich war wirklich überrascht über die Fragen der Kinder", sagte der Wissenschaftler erfreut. Im Rahmen der Kinderuni-Sonderveranstaltung am Forschungszentrum Caesar hörten seinem Vortrag am Samstagvormittag rund hundert Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren zu.

In seinem Vortrag ging es etwa um die Frage, wie eigentlich ein Schmetterlingsflügel seine Farbe erhält. "Das Thema Mikroskopie kann man Kindern ganz gut vermitteln", meinte Jürgen Reifarth, Pressesprecher der Forschungseinrichtung, die in diesem Jahr mit zahlreichen Sonderveranstaltungen ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Und auch er war erstaunt darüber, "dass bei den Grundschülern viel Wissen vorhanden ist".

In vier verschiedenen Workshops konnten sich die Kinder im Anschluss an die Vorlesung weiterbilden. So gab es unter anderem Einblicke in die Welt der Insekten und Pflanzen: Die Kinder konnten Wasserflöhen oder Ameisen beim Essen zusehen. "Leben die überhaupt?", fragte da ein Kind beim Anblick der Insekten in den Petrischalen.

"Ich habe denen ja was zu essen und zu trinken gegeben", antwortete der Physiker Rene Pascal. Er führte die Kinder auch in die Funktionsweisen eines Mikroskops ein: "So ein Stereomikroskop gibt es bereits für 80 bis 100 Euro zu kaufen. Für Einsteiger ist es besser geeignet als ein Durchlichtmikroskop. Es erlaubt zwar oft nur Vergrößerungen bis zum 80-fachen, aber das beidäugige, dreidimensionale Bild ist beeindruckend."

"Die Goldene Fliege"

Im Workshop mit dem Titel "Die Goldene Fliege" demonstrierten die Wissenschaftler das Vergolden von 1-Cent-Münzen. "Durch Gas und Strom legen sich Goldpartikel auf die Münzen", erläuterte Carsten Bitdinger. Die Forscher demonstrierten auch die unterschiedliche Leitfähigkeit von Proben, die etwa das "Vergolden" ermöglichen.

"Mit Schulkindern machen wir so etwas das erste Mal", berichtete Stefan Hartmann, Referent für Öffentlichkeitsarbeit. Bereits jetzt arbeitet das Forschungszentrum mit Bonner Schulen zusammen und viele Schüler absolvieren ihre Schul- und Betriebspraktika im Haus.

Das Caesar, Center of advanced european studies and research, forscht an den Grenzen zwischen Neurowissenschaften, Zellbiologie und Biophysik mit mikroskopischen und verhaltenswissenschaftlichen Methoden. Die nächste Veranstaltung ist am Donnerstag, 25. Juni: ein Science Slam mit Studenten.

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