Gesamtschule Plittersdorf Modelleisenbahnen - Eine Leidenschaft fürs Leben

PLITTERSDORF · Der Nachwuchs ist nicht leicht für das Hobby Modelleisenbahnbau zu begeistern. Das machte sich bei der Modelleisenbahn-Kauf- und Tauschbörse am Wochenende in der Turnhalle der Gesamtschule bemerkbar: "Hier sind viele Sammler, die ihre Sachen loswerden wollen", sagte Günter Kreutz, Vorsitzender des Modelleisenbahnclubs (MEC) Bonn. Sie hätten ihre Modelle und ihre Begeisterung dafür nicht an ihre Kinder weitervermitteln können. Für Kenner waren da einige Schätze zu finden.

 Ganze Stadtviertel und Alltagssituationen hatten die Modelleisenbahn-Freunde am Samstag in der Gesamtschule errichtet. Das bot Gelegenheit zum ausgedehnten Fachsimpeln und Staunen.

Ganze Stadtviertel und Alltagssituationen hatten die Modelleisenbahn-Freunde am Samstag in der Gesamtschule errichtet. Das bot Gelegenheit zum ausgedehnten Fachsimpeln und Staunen.

Foto: Friese

38 Vereine aus dem Arbeitskreis Rheinlandbahn hatten dort Stände aufgebaut, an denen Zugmodelle, Schienenteile, Kulissen und Miniaturhäuser auslagen. Auch die Köln-Bonner Eisenbahnfreunde präsentierten sich, unter anderem mit einer Miniaturdarstellung der alten Betriebswerkstatt der Köln-Bonner Eisenbahn (KBE), die bis in die 50er Jahre in Dransdorf am Bendenweg angesiedelt war.

"Ein ehemaliger KBE-Mitarbeiter hatte das in seiner Wohnung aufgebaut", sagte Dirk Collin, Leiter der Modellbahnabteilung. Nach alten Schwarzweiß-Aufnahmen hatte er diese Landschaft geschaffen, die nach dessen Tod an den Verein übergeben wurde. Man habe nur ein wenig daran modernisiert, ansonsten aber alles so belassen, wie es früher war.

Um Nachwuchs müsse man sich derzeit nicht sorgen, sagte Collin. Fünf Jugendliche seien in den letzten Monaten eingetreten - Kinder von Mitgliedern, darunter Dorian (12) und Pascal (15). "Am meisten Spaß macht es, zur Eisenbahn Landschaften zu bauen", sagte Dorian. Pascal hat schon Vorerfahrung, er kommt von einem Verein in Bergisch-Gladbach und tüftelt gerne an Landschaften und an der alten Elektrik.

Der MEC Bonn hatte seine modernste und größte Anlage mitgebracht: Rund 200 Meter Schienen waren verbaut worden, Züge und Weichen wurden mittels Touchscreen-Computer bedient, einige Züge fuhren gar mit Oberleitung. "Alles zusammen gerechnet kostet das sicher 50000 Euro", so Kreutz.

In der Halle ist viel Platz, da konnte man sogar die Schiff-Modellbaufreunde Bonn einladen, die einige imposante Stücke zeigten, unter anderem U-Boote, die sich fernsteuern ließen und richtig abtauchen konnten. Kreutz freute sich, dass die Stadt Bonn und die Stadtwerke als die größten Sponsoren der Börse die Turnhalle zur Verfügung gestellt hat, in der die Schau zum zweiten Mal aufgebaut worden war.

"Sie steht sonst nicht für derartige Zwecke zur Verfügung." Der Club habe jetzt die feste Zusage, die Halle weiter einmal jährlich nutzen zu können. So ganz gut besucht war die Börse am Samstag nicht, da es mit der internationalen Modellbahn-Ausstellung auf dem Kölner Messegelände eine starke Konkurrenzveranstaltung gab.

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