Scheitern der Sekundarschule Kommunalpolitik richtet den Blick nach vorn

BAD GODESBERG · Das vorläufige Scheitern der Schaffung einer Sekundarschule in Pennenfeld hat seitens der Kommunalpolitik unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Einig sind sich die Vertreter aller Couleur jedoch darin, dass der Schulstandort als solcher gerettet werden muss. Vertreter von SPD, Grünen und Linken äußerten sich bedauernd über das Scheitern, die Reaktionen von FDP und Bürger Bund Bonn blieben diesbezüglich neutral.

 Bis zum 21. März läuft die Anmeldefrist für die Johannes-Rau-Hauptschule und die benachbarte Carl-Schurz-Realschule.

Bis zum 21. März läuft die Anmeldefrist für die Johannes-Rau-Hauptschule und die benachbarte Carl-Schurz-Realschule.

Foto: Ronald Friese

Einen Antrag, in dem sie um Informationen zur weiteren Zukunft des Schulzentrums Pennenfeld bittet, hatte bereits während der Anmeldefrist die CDU auf den Weg gebracht. Die jüngsten Stimmen im Einzelnen: Nach Auffassung von Dorothee Paß-Weingartz, Vorsitzende des Schulausschusses des Rates, bedarf es jetzt einer Schulentwicklungsplanung für Pennenfeld.

Immerhin seien die Gebäude für viel Geld saniert worden, zuletzt die naturwissenschaftlichen Räume, so die Vertreterin der Grünen. Sie ist überzeugt, dass viele Eltern eine Gesamtschule favorisiert hätten. Paß-Weingartz: "Offenbar war die Sekundarschule keine attraktive Alternative".

Gieslint Grenz, schulpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, erklärt: "Nach der Elternbefragung waren wir - wie auch die Verwaltung - eigentlich optimistisch". Nun seien die Eltern gefordert, die vielfältige Schullandschaft auch zu erhalten, verweist Grenz auf das bis zum 21. März laufende Anmeldeverfahren für die bestehende Johannes-Rau-Hauptschule und Carl-Schurz-Realschule.

Derweil bedauert die Linke im Stadtrat, dass ihre Forderung nach Prüfung einer Gesamtschuldependance bei den anderen Fraktionen keine Mehrheit gefunden hatte: In Zukunft müsse geprüft werden, so Anatol Koch als schulpolitischer Sprecher der Linken, ob bei größeren Gymnasien Bereitschaft dafür besteht, ihre Zügigkeit zugunsten von Gesamtschulen zu verringern, oder kleine Gymnasien sich zur Gesamtschulgründung mit anderen Schulen zusammenschließen könnten.

"Die Prognose, die uns seitens der Fachverwaltung für die Sekundarschule gemacht wurde, ging offenbar von zu hohen Zahlen aus. Nur auf Basis dieser Prognose hatte die FDP die Umwandlung unterstützt", erklärte Joachim Stamp in seiner Funktion als schulpolitischer Sprecher der Liberalen. Nun müsse der Schulausschuss "neue Prioritäten setzen".

Stamp: Für uns zählt allein ein gutes Schulangebot am Standort Pennenfeld. Denn wir wollen Qualität für unsere Kinder und keine überflüssigen Schulstrukturdebatten". Derweil ruft der Bürger Bund Bonn dazu auf, die Entscheidung der Eltern ohne Wenn und Aber zu akzeptieren und sich nunmehr für den Erhalt der beiden bestehenden Schulen einzusetzen.

Ratsmitglied Marcel Schmitt: "Die anderen Fraktionen und OB Jürgen Nimptsch müssen erkennen, dass die Eltern in Bonn keine Sekundarschule wollen. Nun ist zu hoffen, dass nicht nächstes Jahr dasselbe Spiel von neuem beginnt, und nicht weiter versucht wird, aus ideologischen Gründen funktionierende Schulformen kaputt zu machen".

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