27. Internationales Origami-Treffen Papierkunst für Profis und "Otto Normalfalter"

BAD GODESBERG · Im Prinzip lässt sich ja alles aus einem Stück Papier falten: Menschen, Tiere, Flugobjekte und vieles mehr. Man braucht nur zwei geschickte Hände und ein wenig Übung.

 Eindrucksvolle Papierfiguren wie dieses Ikosaeder werden beim Origami-Treffen gezeigt.

Eindrucksvolle Papierfiguren wie dieses Ikosaeder werden beim Origami-Treffen gezeigt.

Foto: Hans Werner Guth

Origami heißt die japanische Papierfaltkunst, die auch hierzulande zunehmend Anhänger findet. Wer gerne mehr als das Standardmodell "Himmel & Hölle" falten möchte, der sollte am 3. Mai im Gustav-Stresemann-Institut vorbeischauen.

Dort versammeln sich über 230 Faltbegeisterte beim 27. Internationalen Origami-Treffen. Organisator des mittlerweile vierten Treffens in Bonn ist der Verein Origami Deutschland. "Wir haben unter anderem Anmeldungen aus den USA, Mexiko, Russland und Norwegen", berichtet Vorsitzende Marlene Rostig, die zu den Treffen stets auch Ehrengäste einlädt.

In diesem Jahr werden drei in der Origami-Szene bekannte "Falter" erwartet: Paul Jackson aus Israel, Mark Bolitho aus Großbritannien sowie der deutsche Origami-Künstler Hans-Werner Guth - allesamt Erfinder und Entwickler. Sie entwerfen so genannte "Diagramme" als Faltanleitung für ihre teils aufwendigen Werke. "Ich bin nur ein Nachfalter", gesteht Rostig. Origami war in Japan ursprünglich ein zeremonielles Ritual bei Festen oder Beerdigungen. Heute werden die Falttechniken auch in der Medizin und Automobilherstellung verwendet, um 3D-Objekte wie Stents oder Airbags auf ein Minimum zusammenzufalten.

Marlene Rostig möchte mit ihrem Verein die Kunst des Papierfaltens verbreiten. "Was wir machen, ist kein Basteln", erklärt die passionierte Falterin, die mit dem Vorurteil aufräumen will, dass Papierfalten nur "Hausfrauensache"sei. "Bei uns falten Jung und Alt, Männer wie Frauen."

Beim diesjährigen Origami-Treffen finden zunächst diverse Workshops statt, in denen die Teilnehmer neue Techniken erproben und sich austauschen. Am Sonntag, 3. Mai, öffnen sich von 9 bis 12 Uhr die Pforten für die Öffentlichkeit. Dann wird allen "Otto Normalfaltern" im großen Saal des Gustav-Stresemann-Instituts ein breites Spektrum an faszinierenden Objekten präsentiert, von einfachen Modellen bis zu komplexen Faltwerken. Wer mag, kann sich am Publikumstag mit Unterstützung der Profis selbst im Papierfalten üben. "Aber Vorsicht!", warnt Rostig augenzwinkernd, "Origami macht süchtig!"

Origami-Publikumstag am Sonntag, 3. Mai, von 9 bis 12 Uhr im Gustav-Stresemann-Institut, Langer Grabenweg 68. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos zu Origami Deutschland e.V. sowie zahlreiche Faltanleitungen gibt es auf www.papierfalten.de.

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