Muffendorf "Troika" führt künftig den Ortsausschuss

MUFFENDORF · "Im Schweiße ihres Angesichts haben die Mitglieder des Ortsausschusses einen neuen Vorstand gewählt", konstatierte am Mittwochabend Wahlleiter Joachim Decker erleichtert. Bei tropischen Temperaturen im Vereinshaus der Karnevalsgesellschaft "Bergfunken" hatten die Mitglieder im voll besetzten Saal durch eine Satzungsänderung den Weg für den Fortbestand des Ortsausschusses frei gemacht.

 Fortbestand gesichert: Zu den Aufgaben des Ortsausschusses gehört auch die Organisation der Kirmes mit dem beliebten Schürreskarrenrennen.

Fortbestand gesichert: Zu den Aufgaben des Ortsausschusses gehört auch die Organisation der Kirmes mit dem beliebten Schürreskarrenrennen.

Foto: Ronald Friese

Hintergrund: Der bisherige Vorsitzende, Helmut Langfeldt, hatte vor fünf Wochen erklärt, "aus persönlichen und beruflichen Gründen nicht mehr als erster Vorsitzender zur Verfügung zu stehen." Trotz intensiver Diskussionen fand sich damals niemand, der die Verantwortung als neuer Vorsitzender übernehmen wollte. Allerdings erklärten sich mehrere Beisitzer und Bürgervertreter bereit, auch in einem neuen Vorstand mitzuarbeiten - die Versammlung vertagte sich.

Die Satzungsänderung, die einstimmig am Mittwochabend beschlossen wurde, macht aus der neuen Ortsausschuss-Führung "eine Art geschäftsführenden Vorstand", wie Pia Heckes meinte. "Dadurch", so der bisherige Vorsitzende Helmut Langfeldt, "soll es der neue Vorsitzende leichter haben." Durch die Satzungsänderung besteht der Vorstand nunmehr "aus einer Troika", wie Joachim Decker meinte, der sechs gewählte Bürgervertreter zur Seite gestellt wurden. Einstimmig als 1. Vorsitzende gewählt wurde die Juristin Hilde Dörrstock, die zuvor als Kassiererin im Vorstand tätig war, Annette Ackermann und Armin Junker wurden zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Hatte die alte Satzung noch einen ersten Vorsitzenden, einen Stellvertreter, einen Schriftführer und einen Kassierer vorgesehen, wurden jetzt "die Aufgaben auf mehr Schultern verteilt", wie die frisch gewählte Bürgervertreterin Britta Banks meinte. Außerdem wurden als Bürgervertreter gewählt: Heidi Wilhelmi, Norbert Thorweihe, Helmut Langfeldt, Norbert Plümer und Thomas Klingenheben. Als Kassiererinnen wählte die Versammlung Gerlinde Thalheim und Luise Fröhlich.

Nach den Personalentscheidungen entzündete sich insbesondere am so genannten "Miramonti-Bau" an der Deutschherrenstraße eine längere Diskussion um verschiedene aktuelle Bauprojekte in Bad Godesberg. Der Tenor der Bürgerkritik: Die Forderung nach "aufgelockerten Bauprojekten." So wurde im Fall "Miramonti" kritisiert, dass der Bau "viel zu nah an der Straße gebaut wurde", so eine Bürgerin, die meinte: "Jetzt stehen da solche Klötze."

Alois von der Kall, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle, zeigte Verständnis für manche Bürgerkritik, sagte aber: "Baurechtlich war das nicht zu verhindern." Die Sorge vor einem weiteren Riegel auf besagtem Grundstück versuchte Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann den Bürgern zu nehmen, indem sie appellierte, zur Bürgerversammlung zu gehen, die sich an die Beratungen der Bezirksvertretung am 3. Juli noch in diesem Sommer anschließen wird.

Ein weiteres Problem, das für Zündstoff sorgte: der Verkehr in Muffendorf. Dabei wurde vor allem zu schnelles Fahren auf der Klosterbergstraße kritisiert. Lösungsvorschläge wie "versetztes Parken" wurden von von der Kall als "schwierig umzusetzen" beantwortet. Bezirksbürgermeisterin Schwolen-Flümann sagte: "Ganz Muffendorf hat Tempo 30, das bedingt Rücksichtnahme." Ein Vorschlag aus der Bürgerschaft allerdings fand eine gewisse Zustimmung: elektronische Ortseingangsschilder mit Geschwindigkeitsanzeige.

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