Muffendorfer Notunterkunft Ausbau bis Mitte März geplant

BAD GODESBERG · Mitte März soll die Bad Godesberger Flüchtlings-Notunterkunft des Landes an der Deutschherrenstraße voll ausgebaut sein. Notwendig wird das angesichts der aktuell hohen Asylbewerberzahlen, vor allem aus dem Kosovo.

"Wir wollen schnell und unbürokratisch Hilfe leisten", sagte Bodo Klein, Pressesprecher der Bezirksregierung Köln, gestern auf GA-Anfrage. Die Bezirksregierung als Hausherrin hatte im vergangenen Oktober einen leerstehenden Gebäudekomplex an der Deutschherrenstraße in Muffendorf zur Verfügung gestellt, bisher wurde jedoch nur die erste Ausbaustufe mit 75 Plätzen benötigt.

Wie berichtet, wurden bereits am vergangenen Wochenende zusätzliche Betten aufgebaut, sodass die Notunterkunft aktuell 156 Plätze bietet, die jedoch nicht alle besetzt sind. Weitere Baumaßnahmen, die für eine Belegung mit insgesamt 200 Flüchtlingen notwendig sind, sollen laut Klein bis voraussichtlich 10. März abgeschlossen sein. "Es geht jetzt darum, weitere Räume herzurichten. Das alles findet im Rahmen des geplanten Ausbaus statt", so der Sprecher. "Ob darüber hinaus in einem weiteren Gebäudeteil überhaupt Flüchtlinge untergebracht werden können, wird geprüft", sagte Klein weiter.

Die Bezirksregierung Arnsberg, die landesweit die Erstaufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen koordiniert, hatte am Dienstag eine Zahl von 100 zusätzlichen Plätzen genannt, die in Bad Godesberg geprüft würden. Diese Zahl wurde gestern in Köln nicht bestätigt, da noch nicht feststeht, ob überhaupt ein weiterer Gebäudeteil für Flüchtlinge geeignet wäre. Ein Problem bei älteren Bürogebäuden ist in der Regel der Brandschutz. Außerdem gibt es nicht genug Toiletten für eine Wohnnutzung, geschweige denn Waschgelegenheiten und Duschen.

Da zurzeit angesichts der Asylbewerberzahlen Menschen die Obdachlosigkeit droht, arbeiten verschiedene Behörden in NRW an der kurzfristigen Akquirierung neuer Notunterkünfte mit. Die Bezirksregierung Köln hat zum Beispiel das Haus für Lehrerfortbildung im Eifelort Kronenburg (rund 450 Einwohner) zur Verfügung gestellt. Die landeseigene Tagungsstätte mit bis zu 56 Schlafplätzen war sofort einsatzbereit. Sie ist laut Klein bereits belegt.

Die Erstaufnahme

Wer Asyl beantragen möchte, muss sich in Nordrhein-Westfalen in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Dortmund oder Bielefeld melden. Das wissen die Neuankömmlinge, die meist einen langen Weg hinter sich haben, in der Regel. Zuerst wird der Name erfasst, im Idealfall legt der Asylbewerber seine Papiere vor. Eine Röntgenuntersuchung, um Tuberkulose auszuschließen, ist obligatorisch.

Ihren Asylantrag stellen die Flüchtlinge beim Bundesamt für Migration. Dazu sind verschiedene rechtliche Schritte notwendig. Während dieser Verwaltungszeit, die je nach Kapazität bis zu zwei Wochen dauert, bringt die Bezirksregierung Arnsberg im Auftrag des Landes alle Flüchtlinge unter.

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