Flüchtlinge in Bad Godesberg Ankunft nach langer Wartezeit

MUFFENDORF · Das Warten hatte am Donnerstag um 17.15 Uhr ein Ende: Die ersten 39 Flüchtlinge kamen in der Notunterkunft im ehemaligen Landesvermessungsamt in Muffendorf an. Für den späteren Abend war noch ein zweiter Bus mit 28 Personen angekündigt.

 Der Bus kommt mit Verspätung an der Deutschherrenstraße an, wo bereits die DRK-Mitarbeiter warten.

Der Bus kommt mit Verspätung an der Deutschherrenstraße an, wo bereits die DRK-Mitarbeiter warten.

Foto: Axel Vogel

Seit Donnerstag vergangener Woche ist der Umbau der ehemaligen Maschinenhalle abgeschlossen und das Gebäude zur Erstbelegung freigegeben. Als Empfangskomitee warteten nicht nur die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gut zwei Stunden auf den ersten Bus aus Neuss, sondern auch die "Flüchtlingshilfe Syrien" der evangelischen Johanneskirchengemeinde. Sprecher Christoph Nicolai hielt geduldig ein Transparent fest, das die Konfirmanden gestaltet hatten. "Willkommen" stand dort in vielen Sprachen. "Wir zeigen hier Flagge und tun etwas für die Willkommenskultur", sagte Nicolai.

Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke hatte bereits am Vormittag die Notunterkunft besichtigt. Sie freue sich sehr über das "tolle, hoch motivierte Team" vom DRK, das alles so gut vorbereitet habe, so Stein-Lücke, die ebenfalls den Bus in Empfang nahm.

Zu tun gab es für Einrichtungsleiterin Jana Biesenbach und ihre 19 Mitarbeiter genug. "Die letzten Tage waren mit organisatorischen Angelegenheiten gefüllt", sagte sie gestern. Die Mitarbeiter freuten sich, dass sie jetzt endlich "richtig" arbeiten könnten. Es sei schon ein Unterschied, ob man Betten zusammenschraube, oder mit den Menschen arbeite. "Ich hoffe, dass sie gut ankommen und sich hier wohlfühlen", sagte eine Mitarbeiterin. Alle waren "gespannt, wie das jetzt läuft". Weil der Bus aus Neuss so lange brauchte, stand gestern nicht mehr als Abendessen auf dem Programm. "Ich weiß nicht, ob wir Gelegenheit haben, sie ein bisschen kennenzulernen, oder ob sie lieber auf ihren Zimmern bleiben", sagte Biesenbach bei der Ankunft. Dass eine hochschwangere Frau unter den Flüchtlingen ist, hatte sie schon während der Anreise erfahren und die medizinische Betreuung organisiert. Es ist im Moment sehr wahrscheinlich, dass das Kind in Bad Godesberg zur Welt kommt, auch wenn die Asylbewerber immer nur wenige Tage in der Notunterkunft bleiben.

In der Startphase des Betriebs können die hauptamtlichen Kräfte auf ehrenamtliche Unterstützung vom DRK Bonn bauen. Helfer halten sich auf jeden Fall bereit, um bei möglichen Anfangsschwierigkeiten zu helfen. Die Notunterkunft ist ein Provisorium. Um zu dem Containerbau mit Duschen und Toiletten zu kommen, müssen die Flüchtlinge das Haus verlassen und einige Meter im Freien zurücklegen. Sehr gut ausgestattet sind, wie berichtet, Kleiderkammer und Spielzimmer. Das DRK Bonn will einen neuen Aufruf starten, falls weitere Spenden benötigt werden.

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