Tag der offenen Tür bei der Freiwilligen Feuerwehr in Mehlem Seit 110 Jahren unermüdlich im Einsatz

MEHLEM · Seit 15 Jahren hatte es bei der Freiwilligen Feuerwehr in Mehlem keinen Tag der offenen Tür mehr gegeben, "es kam immer etwas dazwischen", berichtete Brandinspektor a.D., Karl-Heinz Katz, gestern. Vor zehn Jahren war es das 100-jährige Jubiläum, vor fünf Jahren das Mehlemer Jahrhunderthochwasser.

Freudige Gesichter beim Tag der offenen Tür am Gerätehaus in Mehlem.

Freudige Gesichter beim Tag der offenen Tür am Gerätehaus in Mehlem.

Foto: Ronald Friese

Dieses Ereignis war neben der Präsentation der Löschfahrzeuge, Übungen der Jugendfeuerwehr sowie Spielangeboten auch immer noch das bestimmende Gesprächsthema im und vor dem Gerätehaus an der Meckenheimer Straße.

So informierte die 18-jährige Vanessa Leybold, die erst kürzlich von der Jugend- in die Freiwillige Feuerwehr gewechselt war, über Hochwasservorsorge im Ernstfall. Apropos Jugendfeuerwehr - die feierte gestern ihr zehnjähriges Bestehen.

Nachdem bereits in den 1930er Jahren eine Jugendfeuerwehr, damals hieß das "Jungmännerlöschzug", in Mehlem existierte, die in Vergessenheit geriet, wurde vor zehn Jahren, pünktlich zum 100-Jährigen der Freiwilligen Feuerwehr, die Jugendfeuerwehr ins Leben gerufen. "Mitglied kann jeder Jugendliche ab zehn Jahren werden", sagte Jugendwart Alexander Schulz. Zurzeit verfügt die Jugendfeuerwehr über 16 aktive Mitglieder, bei den Erwachsenen sind es 20.

Gegründet wurde die Freiwillige Feuerwehr Mehlem nach einem Großbrand in Mehlem 1905 im Gasthof Dorn, heute "Bergischer Hof". Spontan meldeten sich damals 43 Männer zum Dienst am Nächsten unter dem Motto "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr." Schon kurz nach der Gründung der Wehr wurde hinter dem damaligen Gemeindehaus, dem heutigen Gerätehaus, ein Steigeturm errichtet, der bis 1922 dort stand.

Emsige Umtriebigkeit

Zurück in die Gegenwart. Das Jahrhunderthochwasser 2010 sorgte bei der Freiwilligen Feuerwehr nicht nur im Katastrophenjahr, sondern seither für emsige Umtriebigkeit. Neben einer neuen, zusätzlichen Sirene, die gegenüber des Gerätehauses auf dem Dach der französischen Schule installiert wurde, wurden auch Hunderte von Sandsäcken für den Ernstfall an insgesamt sechs verschiedenen Standorten abgelegt.

"Wir haben mit unserer Arbeit die Bevölkerung mobilisiert", so Katz, der nach 27 Jahren als Löschzugführer den Stab vor elf Jahren weitergegeben hatte. Heute kümmert er sich um den Förderverein mit knapp 100 Mitgliedern.

Für die Aktivitäten der Feuerwehrleute gab es von der Sparkasse KölnBonn gestern noch einen Scheck in Höhe von 1905 Euro, in Erinnerung an das Gründungsjahr der Feuerwehr.

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