Grundschule am Domhof Radfahrer sind auf Schulhof ein Ärgernis

MEHLEM · Erst harte Fronten, zum Schluss Kompromissvorschläge: Die Bürgerversammlung beschäftigt sich mit dem Weg auf dem Gelände der Grundschule am Domhof.

 Engpass Schulhof: Radfahren ist auf dem Weg, der mitten zwischen den Schulgebäuden verläuft, verboten.

Engpass Schulhof: Radfahren ist auf dem Weg, der mitten zwischen den Schulgebäuden verläuft, verboten.

Foto: Ronald Friese

Die Bürgerversammlung zur Wegeführung auf dem Grundstück der Katholischen Grundschule am Domhof hat das Problem und die verschiedenen Sichtweisen noch einmal deutlich gemacht. Es liegen drei Bürgeranträge rund um das sogenannte "Wegerecht" vor.

Anwohner wollen weiterhin den Fußweg über das Schulgelände als Abkürzung nutzen. Antragsteller Karl-Heinz Katz sagte, er werde "mit allen Mitteln dafür kämpfen, dass der Weg offen bleibt". Ellen Wendt, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Pflegestifts Domhof, geht regelmäßig mit Bewohnern spazieren, die in schweren Pflegerollstühlen sitzen. Für sie ist die asphaltierte Fläche an der Schule die einzige Möglichkeit, mit den Senioren an die frische Luft zu gehen.

Ulrich Sukopp erläuterte den Bürgerantrag der Eltern. Er schilderte Konfliktsituationen mit Passanten, Fahrradfahrern und Hundebesitzern. Die Schule müsse ihr Hausrecht ausüben und Personen des Platzes verweisen können, um die Kinder zu schützen, sagte er.

Das ist, wie sich im Verlauf der Veranstaltung herausstellte, allerdings heute schon möglich. Für den Schulhof der Mehlemer Grundschule gilt wie für alle Schulhöfe in Bonn, dass hier Radfahren und Hunde verboten sind. Ein öffentliches Wegerecht im Sinne der Straßenverkehrsordnung gibt es nicht. Dass der Schulhof frei zugänglich ist, erschwert die Pausenaufsicht der Lehrer.

Schulleiter Martin Kuhlemann berichtete, dass jeder angesprochen werde, der sich auf dem Schulgelände aufhalte. Dauerhaft schließen wollen die Eltern laut Sukopp die Tore aber nicht. Es müsse aber zeitweise aus Sicherheitsgründen möglich sein.

Von den 40 Besuchern der Bürgerversammlung kamen Vorschläge, wie das Problem zu entschärfen wäre. Wenn die Tore zum Schulgelände nur mit Klinken geöffnet werden könnten, würde das Radfahrer bremsen. Eine deutlichere Beschilderung sei ebenfalls erforderlich, so die einhellige Meinung.

Nur so hat die Polizei auch eine Grundlage, um Kontrollen durchzuführen. Das gilt übrigens nicht nur für Radfahrer, sondern auch für Eltern, die mit ihrem Auto bis an die Schule fahren. Eine Anwohnerin bedauerte, es gebe kaum einen anderen barrierefreien Weg, den sie mit Kinderwagen benutzen könne. Der CDU-Stadtverordnete Jan Claudius Lechner regte an, in Verbindung mit dem geplanten neuen Kindergarten auch eine neue Wegeverbindung zu schaffen.

Gerhard Lemm (Grüne) verwies darauf, dass die öffentliche Nutzung des Weges über das Schulgelände auch eine Kontrollfunktion, zum Beispiel zum Schutz vor Vandalismus, habe. Das Ergebnis der Bürgerversammlung fließt in die Beratung der Bezirksvertretung Bad Godesberg am 7. Mai ein.

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