Heiland-Kirchengemeinde in Mehlem Julian Hollung hat seine Arbeit als neuer Kantor aufgenommen

BAD GODESBERG · Der 27-jährige Julian Hollung ist der neue Kantor der Heiland-Kirchengemeinde in Mehlem. Es ist seine erste Stelle nach dem Studium der Kirchenmusik und Musiktheorie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover.

 An seinem Arbeitsplatz: Der Niedersachse Julian Hollung fühlt sich in Mehlem gut angekommen. An der Kirchenorgel ist er bereits seit seinem 14. Lebensjahr "zu Hause".

An seinem Arbeitsplatz: Der Niedersachse Julian Hollung fühlt sich in Mehlem gut angekommen. An der Kirchenorgel ist er bereits seit seinem 14. Lebensjahr "zu Hause".

Foto: Ronald Friese

Sein Weg zur Kirche und zur Musik sei typisch verlaufen, sagt er. In seinem Heimatort in Niedersachsen nahm er am Kindergottesdienst teil und bekam eine musikalische Ausbildung vom Elternhaus aus. Mit sechs Jahren begann er dann Klavierunterricht zu nehmen.

Als der Pfarrer der Heimatgemeinde einen neuen Organisten suchte, kam er auf ihn zu und brachte ihn zum Orgelunterricht. Mit gerade einmal 14 Jahren übernahm Hollung die Organistenstelle in seiner Heimatgemeinde.

Sein Studium in Hannover verlief anders als geplant. Zuerst studierte er Musik und evangelische Religion auf Lehramt, schwenkte aber nach dem Bachelor um, weil er das Gefühl hatte, dass der Beruf des "ausübenden Musikers eher das Richtige für mich" sei. Nach seinem Examen in diesem Sommer bewarb er sich als Kantor bei der Heilandgemeinde.

"Es ging sehr schnell und war unerwartet, aber die Gemeinde hat mich gut aufgenommen. Ich hatte mich darauf gefreut, nach dem Studium woanders hinzugehen. Das hat mich persönlich weitergebracht." Neben seiner Tätigkeit als Kantor in der Heilandkirche ist er auch in der gleichen Funktion in der evangelischen Kirchengemeinde Wachtberg beschäftigt. Außerdem hat er einen Lehrauftrag an seiner ehemaligen Hochschule.

Seit seiner Bewerbung bei der Heilandgemeinde spürt er dort eine Art Umbruch, der sich sowohl in der äußerlichen Sanierung als auch in der Verjüngung des Kollegenkreises widerspiegelt. Sein Vorgänger Hans-Peter Glimpf, der das Amt 37 Jahre lang bekleidete, habe viel bewirkt.

"Ich muss mich erst mal selbst finden und ausloten, was man noch verändern oder erweitern kann. Ich habe Glück, dass beide Gemeinden offen sind und viele Ideen haben, wie es weiter gehen kann.Es ist gut, dass man nicht alleine ist."

Hollung möchte die Kantorei erst einmal so lassen, wie sie ist. Auch die Konzertreihen werden weitergeführt. Die Chorproben seien sehr erfrischend, und es mache ihm Spaß mit ihm zu musizieren. Er überlege noch, wie er neue, jüngere Mitglieder motivieren kann, sich daran zu beteiligen. "Interessenten können gerne an einer Chorprobe teilnehmen."

Eine Erweiterung ist dennoch geplant: Er möchte mehr in Richtung Kinder- und Jugendarbeit gehen, "zum einen, um junge Menschen für Musik gewinnen zu können, zum anderen, um am Gemeindeaufbau und der Verjüngung mitzuarbeiten."

Konkret geplant ist eine Zusammenarbeit mit zwei Kindergärten in Mehlem und Ließem, dort soll zweimal in der Woche gemeinsam gesungen und gespielt werden. Hollung möchte außerdem einen Kinderchor aufbauen, der seine Lieder in einem Musical oder Singspiel präsentiert. Langfristig sei dies auch für Jugendliche geplant.

"Mir ist es sehr wichtig, qualitativ gute Musik zu machen, damit Menschen deswegen Interesse bekommen, zuhören und mitmachen."

Weitere Infos zu den Chören unter www.heilandkirche.de

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