Erweiterung der Kita St. Severin „Jedes Kind ist hier willkommen“

MEHLEM · Das Gelände der integrativen Kita Sankt Severin an der Roderichstraße ist momentan zweigeteilt. Auf der einen Seite steht das Gebäude, in dem die 60 Kinder in drei Gruppen betreut werden. Von dort aus schaut man, abgesichert durch Bauzäune, auf die zweite Seite: eine leere Fläche. Doch die liegt nicht etwa brach – es wird eifrig gearbeitet. Mit gutem Grund. Denn dort entsteht der Neubau, der zum neuen Kindergartenjahr fertig sein soll, sagt Beatrix Bullmann-Roth, die die Kita unter der Trägerschaft von Sankt Martin und Sankt Severin seit 20 Jahren leitet.

 Die Mädchen und Jungen freuen sich schon jetzt auf ihren neuen Kindergarten.

Die Mädchen und Jungen freuen sich schon jetzt auf ihren neuen Kindergarten.

Foto: Ronald Friese

Ab dem 1. August 2013 können in der integrativen Kita, in der bisher fünf Kinder mit Behinderung betreut werden, vier weitere aufgenommen werden: ein Ein-, ein Zweijähriger und zwei Dreijährige. „Dafür müssen wir komplett barrierefrei sein“, erklärt Bullmann-Roth.

Auch in dem bestehenden Gebäude wird sich einiges ändern. Der Turnraum, der sich momentan im Keller befindet, zieht ins Erdgeschoss des Neubaus. Jede Gruppe – zwei bleiben in dem alten Gebäude, die dritte kommt im neuen unter – bekommt einen Nebenraum. Es gibt einen Schlafraum und eine Küche.

„Außerdem richten wir drei Therapieräume und einen Snoozleraum ein“, sagt Bullmann-Roth. Auf das Zimmer, in dem die Kinder sich entspannen, träumen oder dösen können, ist die Kita-Leiterin besonders stolz.

In der Kita wird auf erneuerbare Energien gesetzt: „Wir bekommen eine Wärmepumpe, so dass wir auch mit Blick auf die Umwelt auf dem neuesten Stand sind.“ Wenn alles fertig ist, „ist die Kita ungefähr doppelt so groß wie heute“, sagt Bullmann-Roth. 375 Quadratmeter ist das alte Gebäude groß, der Neubau hat 330 Quadratmeter.

Doch das ist erst der erste Schritt: „Danach wird das ganze Außengelände behindertengerecht gestaltet.“ Dort gibt es dann unter anderem einen Spielhügel, eine Wassermatschanlage und eine Rutsche, die auch von Kindern mit Rollstuhl genutzt werden kann.

Wie viel insgesamt investiert wird, könne sie nicht sagen. nur so viel: Das Projekt wird aus Rücklagen des Trägers, der Kirche, finanziert. Große Unterstützung kam von der Stiftung Wohlfahrtspflege und der Kröly-Stiftung des Caritasverbands. „Wir haben außerdem bei der Aktion Mensch angefragt“, sagt Bullmann-Roth.

Die Idee, eine zweite integrative Gruppe in der Kita zu installieren, entstand schon vor rund zweieinhalb Jahren, sagt Bullmann-Roth. Es sei immer deutlicher geworden, dass es großes Interesse gebe, „und in der Nähe haben wir kein Angebot für Kinder mit Behinderung, ab einem Jahr.

Unser Traum ist, dass wir es schaffen, dass Menschen mit und ohne Behinderungen gut miteinander umgehen“, sagt die Kita-Leiterin. Jedes Kind werde aufgenommen, egal welche Behinderung es hat. „Jedes Kind ist hier willkommen“, so Bullmann-Roth.

Das sei ein Grundsatz, den die fünf Kitas der Gemeinde Sankt Martin und Sankt Severin, die sich im Katholischen Familienzentrum Bad Godesberg-Süd zusammengeschlossen haben. Dazu gehören St. Albertus Magnus, St. Martin, Frieden Christi, Herz Jesu – und St. Severin.

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