60 Jahre verheiratet Beim Rudern lernten sie sich kennen

MEHLEM · Als die Eheleute Margot und Horst Wegner am Donnerstag ihre Wohnungstür öffneten, war die Überraschung groß: Ein grüner Kranz mit der vergoldeten Zahl 60 in der Mitte schmückte den Türrahmen.

 Seit 60 Jahren verheiratet: Margot und Horst Wegner.

Seit 60 Jahren verheiratet: Margot und Horst Wegner.

Foto: Ronald Friese

Das Geschenk von Nachbarn und Hausbewohnern erfreute das Paar sichtlich, das seit 1961 in dem Haus in der Antoniterstraße wohnt - und dies mit herrlichem Terrassenblick auf den Drachenfels. Bereits einen Tag nach ihrer Hochzeit im evangelischen Gemeindehaus im ostfriesischen Emden am 6. August 1955 ging es nach Godesberg, da der Vater des Jubilars im Bonner Verkehrsministerium arbeitete, berichtete die gebürtige Ostfriesin, "und dann ging's auf Hochzeitsreise nach Kieferstelden in der Nähe von Kufstein".

Vergnügt erzählten die Jubilare auch über ihre Zeit des Kennenlernens im Ruderverein. "Seit 1949 sind wir in Ostfriesland oft gemeinsam gerudert", so Margot Wegner, die vor ihrer Hochzeit im Emdener Hauptzollamt arbeitete. "Liebe auf den ersten Blick war es allerdings nicht", schmunzelte sie. Dass sie sich eine gewisse Zeit zum besseren Kennenlernen ließen, war offensichtlich der Grundstein für die bislang sechs Jahrzehnte währende Ehe. "Meine Frau ist die wichtigste Bezugsperson, die alles für mich macht", sagte liebevoll ihr Mann Horst.

Der mittlerweile 87-jährige Elektroingenieur aus Jüterbog in der Nähe von Berlin arbeitete nach seiner Lehre zum Elektriker jahrzehntelang bei der Bonner AEG-Niederlassung als Projekteur für Großanlagen - und 35 Jahre als ehrenamtlicher Prüfer für die Industrie- und Handelskammer (IHK).

Neben vielen Reisen hielt sich das Paar bis vor wenigen Jahren vor allem mit dem Lieblingshobby Tanzen fit. "Heute ist vor allem der Garten das Hobby meiner Mutter", erzählte Tochter Ursel Lenz. Gemeinsam mit ihren beiden Töchtern und fünf Enkeln wird das Ehepaar am kommenden Wochenende nach einem Dankgottesdienst in der benachbarten Heilandkirchengemeinde im Parkrestaurant Rheinaue feiern. Donnerstag galt die Devise: "Wer kommt, kommt." Zu den zahlreichen Gratulanten zählte auch Bürgermeisterin Angelica Maria Kappel, die die Glückwünsche der Stadt Bonn überbrachte.

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