Godesberger Motor-Club 90 Liebhaber-Autos nahmen am Caracciola Cup teil

BAD GODESBERG · Frisch poliert war sowieso jeder Wagen, der am Samstag an der 150 Kilometer langen Ausfahrt des "Godesberger Motor-Clubs" teilnahm, und die Nachmittagssonne über dem Ziel tat ihr Übriges: Es glänzte und funkelte, als die liebevoll gepflegten Oldtimer und Youngtimer aus den Baujahren 1931 bis 1989 im Schritttempo auf das Gelände des Mehlemer Rosenparks rollten.

 Genossen eine schöne Ausfahrt bei schönem Wetter: Caroline und Ralf Over aus Rheinbach mit ihrem Lanchester aus dem Baujahr 1936.

Genossen eine schöne Ausfahrt bei schönem Wetter: Caroline und Ralf Over aus Rheinbach mit ihrem Lanchester aus dem Baujahr 1936.

Foto: Friese

Auf das elegante silberne Mercedes SL-Cabrio von 1966 folgte ein seltener weißer Renault Floride Baujahr 1963, dann ein knallroter sportlicher 1965er Ford GT - und weitere 86 Liebhaberfahrzeuge. Nur ein 46 Jahre alter Chevrolet Camaro hatte wegen Problemen an der Lenkung ausscheiden müssen. Alle anderen wurden von den herumstreifenden Autofans anerkennend in Augenschein genommen.

Eine Gruppe Jungs zog es wie magisch zu einer Isetta. Ungläubig verfolgten sie, wie ihre Besitzer die Türhaube hochschoben, um nach vorne auszusteigen. "Wo ist der Motor von dem Teil?"

Gleich nebenan parkten Kai Bödiker und Astrid Müller, stilgetreu ausgestattet mit Lederkappen und Fliegerbrillen, ihren 80 Jahre alten britischen Wolseley. Aus dem offenen Cockpit gaben sie allen Neugierigen Auskunft. Sorge, nicht anzukommen, hatten beide trotz der langen Strecke an Rhein und Ahr entlang keine Minute: "Mein Mann wartet ihn immer schön und die wichtigsten Ersatzteile haben wir auch dabei - etwa eine Antriebswelle", sagte Astrid Müller.

Thorsten Schwarze, Zweiter Vorsitzender des "GMC", freute sich über das schöne Wetter. Denn auch, wenn die Rallye mit dem Titel "Caracciola Cup" an den berühmten Silberpfeil-Rennfahrer Rudolf Caracciola erinnert, stand nicht die Geschwindigkeit im Vordergrund.

"Es geht uns um die Freude am Fahren und an der Landschaft. Wir haben Teilnehmer aus Ennepetal, aus Hameln, am weitesten hatte es ein Trabant aus Sachsen, für die Fahrer ist die Gegend etwas ganz Besonderes - und auch die Möglichkeit, den Rhein in Flammen zu sehen."

Christoph Mattes-Christiani aus Dorsten stimmte dem zu. Noch während er seinen Youngtimer, einen roten Porsche 944 von 1988, abschloss, bewunderte er die malerisch daliegende Ruine auf dem Drachenfels. "Meine Frau und ich fahren öfter zum Nürburgring, aber im Siebengebirge verlassen wir immer die Autobahn, damit wir viel Rheinstrecke haben."

Ganz ohne schnelle Autos mussten die Schaulustigen aber nicht auskommen. Rund um die Oldtimer hatte der Motor-Club nämlich einige seiner roten Flitzer aufgebaut - drei von ihnen Teilnehmer am 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

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